Dein Leben darf kein fruchtloses Leben sein

Texte vom heiligen Josefmaria über die Berufung aller Christen zur Heiligkeit.

Dein Leben darf kein fruchtloses Leben sein. - Sei nützlich. - Hinterlasse eine Spur. - Leuchte mit dem Licht deines Glaubens und deiner Liebe.

Tilge durch dein Leben als Apostel den zähen Unrat, den die verseuchten Prediger des Hasses verbreitet haben. - Entzünde alle Wege der Erde mit dem Feuer Christi, das du im Herzen trägst.

Der Weg, 1

Wir alle, ihr und ich, sind Teil der Familie Christi, denn Gott hat uns schon vor Erschaffung der Welt auserwählt, daß wir heilig und untadelig vor Ihm seien. Aus Liebe hat Er uns nach seinem freien Willensentschluß durch Jesus Christus zu seinen Kindern vorherbestimmt, zum Preis der Herrlichkeit seiner Gnade (Eph 1, 4-5). Die Auserwählung aus geschenkter Gnade richtet uns auf ein deutlich wahrnehmbares Ziel: auf die persönliche Heiligkeit. Paulus spricht es bündig aus: Haec est voluntas Det: sanctificatio vestra (1 Thes 4,3), dies ist der Wille Gottes: eure Heiligung. Vergessen wir es also niemals: Wir sind in der Hürde des Herrn, damit wir dieses hohe Ziel erreichen.

Freunde Gottes, 2

Das Ziel, das ich euch vor Augen stelle - genauer gesagt, das Gott uns allen vor Augen stellt - ist kein Phantasiegebilde und kein unerreichbares Ideal. Ich könnte euch von so vielen ganz gewöhnlichen Männern und Frauen, wie ihr und wie ich, erzählen, die sich entschlossen haben, Christus zu folgen und in Liebe das Kreuz eines jeden Tages zu tragen(vgl. Mt. 16,24), nachdem sie auf scheinbar gewöhnlichem Wege Ihm, der quasi in occulto(Joh 7,10), wie verborgen, vorüber ging, begegnet sind. In unserer Zeit, in der Sichgehenlassen und Schlaffheit oder Hemmungslosigkeit und Anarchie als Zeichen des allgemeinen Verfalls herrschen, gewinnt gerade deshalb die einfache, tiefe Erkenntnis, die mich seit Beginn meiner priesterlichen Tätigkeit verzehrt und die ich der ganzen Menschheit weitergeben möchte, immer mehr an Aktualität: Es gibt Weltkrisen, weil es an Heiligen fehlt.

Freunde Gottes, 4

Die Werke Gottes tun ist keine Floskel, nein, es ist eine Einladung, sich aus Liebe zu verbrauchen. Man muß sich selber sterben, um zu neuem Leben wiedergeboren zu werden. Denn so gehorchte Jesus, gehorsam bis zum Tode am Kreuze, mortem autem crucis. Propter quod et Deus exaltavit illum (Phil 2,8), und deshalb hat Gott Ihn erhöht. Wenn wir dem göttlichen Willen gehorchen, wird auch für uns das Kreuz Auferstehung sein und Erhöhung. So wird sich in uns Schritt für Schritt das Leben Christi erfüllen, und unser eigenes Leben wird das Bemühen guter Kinder Gottes sein, die trotz ihrer vielen Schwächen und Fehler wie Christus umherzogen und Gutes taten.

Christus Begegnen, 21

Ich versichere euch, wenn ein Christ die unbedeutendste Kleinigkeit des Alltags mit Liebe verrichtet, dann erfüllt sich diese Kleinigkeit mit der Größe Gottes. Das ist der Grund, warum ich immer und immer wieder betone, daß die christliche Berufung darin besteht, aus der Prosa des Alltags epische Dichtung zu machen. Himmel und Erde scheinen sich am Horizont zu vereinigen; aber nein, in euren Herzen ist es, wo sie eins werden, wenn ihr heiligmäßig euren Alltag lebt...

Gespräche mit Msgr. Escriva de Balaguer, 116

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