Seligsprechung Alvaro del Portillos am 27. September in Madrid

Am 5. Juli hat der Heilige Vater ein auf die Fürsprache Alvaro del Portillos gewirktes Wunder anerkannt. Der Heilige Stuhl hat inzwischen mitgeteilt, dass Papst Franziskus bestimmt hat, dass Bischof Alvaro del Portillo in seiner Geburtsstadt Madrid am Samstag, den 27. September 2014 seliggesprochen wird.

Am 5. Juli hat der Heilige Vater ein auf die Fürsprache Alvaro del Portillos gewirktes Wunder anerkannt. Der Heilige Stuhl hat mit gestrigem Datum mitgeteilt, dass Papst Franziskus bestimmt hat, dass Bischof Alvaro del Portillo in seiner Geburtsstadt Madrid am Samstag, den 27. September 2014 seliggesprochen wird. Man folgt damit einem Wunsch des Prälaten des Opus Dei, Javier Echevarría.

Bischof Alvaro del Portillo

Kardinal Angelo Amato, der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren, wird der Feier vorstehen. Man rechnet mit Teilnehmern aus der ganzen Welt. Am Tag darauf wird Bischof Javier Echevarría, der Prälat des Opus Dei, eine Dankmesse feiern.

"Ich bitte euch darum", so schreibt Bischof Echevarria, "dass ihr euch jetzt, wo wir alle von einer so großen Freude erfüllt sind, meinem Dank an den Papst anschließt. Ich danke ihm für die Seligsprechung dieses Bischofs, der die Kirche so sehr geliebt und ihr so großzügig gedient hat. Ab heute vertrauen wir die Anliegen des Heiligen Vaters der Fürsprache Don Alvaros an: dass alle Christen ihrem apostolischen Auftrag treuer sind und Gott großzügiger dienen und diejenigen, die der Hilfe am meisten bedürfen, diese auch erhalten. Wir empfehlen ihm als weitere Anliegen des Papstes die kommende Familiensynode und die Heiligkeit aller Priester an."

Bischof Alvaro del Portillo

Don Alvaro und Madrid

Das Leben von Bischof Alvaro del Portillo – viele Menschen nennen ihn einfach “Don Alvaro”– ist eng mit den beiden Städten Rom und Madrid verknüpft. In Rom verbrachte er den größten Teil seines Lebens. In Madrid wurde er am 11. März 1914 geboren und verlebte dort seine Kindheit und Jugendzeit. In der spanischen Hauptstadt lernte er im Jahre 1935 den hl. Josefmaria Escrivá kennen und schloss sich einige Monate später dem Opus Dei an.

Als junger Ingenieurstudent nahm Alvaro del Portillo an den Aktivitäten der Vinzenskonferenz teil. Er hielt Katechesen, verteilte Hilfsgüter und Lebensmittel an bedürftige Familien und kümmerte sich um verwahrloste Kinder in den Slums von Vallecas und in anderen Armenvierteln Madrids. Auf Anraten des hl. Josefmaria führte er später diese Aktivitäten fort. Dabei unterstützen ihn die jungen Menschen, die an der gerade beginnenden Arbeit des Opus Dei in der Akademie DYA teilnahmen.

Nach Abschluss seines Ingenieurstudiums und der theologischen Ausbildung empfing er am 25. Juni 1944 die Priesterweihe durch den Bischof der Diözese Madrid, Eijo y Garay. Dort arbeitete er als Priester bis zu seinem Umzug nach Rom im Jahre 1946.

Der Rahmen der Seligsprechung

Das Dekret Benedikts XVI. über die Selig- und Heiligsprechungen (veröffentlicht durch die Kongregation für die Selig-und Heiligsprechungen am 29.9.2005) legt fest, dass Seligsprechungen an einem geeigneten Ort, durch einen Vertreter des Heiligen Vaters vorgenommen werden. Gewöhnlich ist das der Präfekt der erwähnten Kongregation. Das gleiche Dekret bestimmt auch, dass nur Heiligsprechungen durch den Heiligen Vaters selbst vorgenommen werden.

Aus diesem Grund hat man nach Bekanntwerden der anstehenden Seligsprechung verschiedene Alternativen geprüft. Da der Petersplatz dem Heiligen Vater vorbehalten ist, suchte man nach einem anderen geeigneten Platz im Zentrum von Rom. Dies scheiterte aber an der zu erwartenden großen Teilnehmerzahl. Die Kongregation für die Seligsprechungen schlug dann als zweite Möglichkeit vor, die Feier im Jahr seines 100. Geburtstags in Madrid, der Geburtsstadt des künftigen Seligen durchzuführen. Dies erleichtert zudem die Teilnahme vieler Menschen aus dem Heimatland Don Alvaros, für die es infolge der wirtschaftlichen Krise unter Umständen schwer geworden wäre, an der Feier teilzunehmen.

Derzeit beginnen die Planungen für die Betreuung der Teilnehmer aus aller Welt. Sie umfassen Besuche der Kathedrale von Madrid und anderer Orte, die mit der Geschichte des zukünftigen Seligen und den Anfängen des Opus Dei, das in dieser Stadt am 2. Oktober 1928 gegründet wurde, verbunden sind.

In Rom mit Papst Franziskus

Das Organisationskomitee bereitet auch diverse Veranstaltungen in Rom vor, da einige Teilnehmer anschließend den Nachfolger des hl. Petrus in Rom besuchen wollen (“videre Petrum”, um Petrus zu sehen: so zitierte der hl. Josefmaria gerne den hl. Paulus).

Die zuständigen Behörden prüfen, ob in den Tagen nach der Seligsprechung der Leichnam Don Alvaros vorübergehend in die Basilika San Eugenio gebracht werden kann. Dort wäre eine Verehrung durch die vielen Gläubigen leichter als an seiner derzeitigen Ruhestätte, der Krypta der Prälaturkirche Maria vom Frieden.

Nach der Seligsprechung wird in einer der römischen Basiliken eine Dankmesse gefeiert. Außerdem können die Pilger an der Mittwochsaudienz mit Papst Franziskus teilnehmen und so ihre Dankbarkeit und Verbundenheit mit dem Papst zum Ausdruck bringen.

Bischof Alvaro segnet eine Mutter und ihr Kind

Projekte für Afrika

Harambee Africa International organisiert in Rom und Madrid Veranstaltungen, um vier Sozialprojekte in Afrika finanziell zu unterstützen, die durch Bischof Alvaro del Portillo, während seiner Zeit als Prälat des Opus Dei angeregt wurden.

“Harambee” ist ein Begriff aus der afrikanischen Sprache Shwahili und bedeutet “alle gemeinsam”. Die Teilnehmer an der Seligsprechung sind eingeladen, durch ihre Spenden folgende Initiativen zu unterstützen: die Einrichtung eines Mutter-Kind-Zentrums am Niger Hospital in Enugu (Nigeria); den Ausbau von drei Gesundheitsstationen und einer Schule für Krankenschwestern am Krankenhaus Monkole in Kinshasa (Kongo) und die Entwicklung eines Programms gegen Unterernährung von Kindern am Landwirtschaftszentrum Ilomba in Bingerville (Elfenbeinküste). Ein viertes Projekt sammelt Stipendien für afrikanische Seminaristen der Päpstlichen Hochschule von Heiligen Kreuz. Diese wurde durch Bischof Alvaro del Portillo in Rom gegründet, der damit einem Wunsch des hl. Josefmaria folgte.

Rosalinda Corbi, die Koordinatorin der Harambee Aktivitäten erklärt: “Uns schien es notwendig, das Geschenk, das die Seligsprechung darstellt, mit denen zu teilen, die wirklich bedürftig sind. Wir möchten es auf eine Weise tun, die Don Alvaro gefallen hätte, der schon als junger Mensch viel Zeit den Kranken und Hilfsbedürftigen widmete.”