Die Umwelt ist ein Spiegel der Schöpferliebe Gottes

Die Schöpfung ist der Anfang aller Werke Gottes. Die Achtung vor der Schöpfung soll ein Spiegel der Schöpferliebe Gottes sein, in dem wir unseren Ursprung haben und zu dem wir unterwegs sind, sagte der Papst am Weltfriedenstag.

Willst du den Frieden fördern, so bewahre die Schöpfung

Aufgrund der Grausamkeit des Menschen gegen den Menschen gibt es in der Tat zahlreiche Gefährdungen, die den Frieden und die authentische ganzheitliche Entwicklung des Menschen bedrohen, wie Kriege, internationale und regionale Konflikte, Terrorakte und Menschenrechtsverletzungen. Nicht weniger besorgniserregend sind jedoch jene Gefahren, die vom nachlässigen – wenn nicht sogar mißbräuchlichen – Umgang mit der Erde und den Gütern der Natur herrühren, die uns Gott geschenkt hat. Darum ist es für die Menschheit unerläßlich, "jenen Bund zwischen Mensch und Umwelt zu erneuern und zu stärken, der ein Spiegel der Schöpferliebe Gottes sein soll – des Gottes, in dem wir unseren Ursprung haben und zu dem wir unterwegs sind."

Die ganzheitliche Entwicklung des Menschen steht in enger Verbindung mit den Pflichten, die sich aus der Beziehung des Menschen zu Umwelt und Natur ergeben. Die Umwelt muß als eine Gabe Gottes an alle verstanden werden, und ihr Gebrauch bringt eine Verantwortung gegenüber der ganzen Menschheit mit sich, insbesondere gegenüber den Armen und gegenüber den zukünftigen Generationen.

Wenn die Natur und allem voran der Mensch einfach als Produkt des Zufalls oder des Evolutionsdeterminismus angesehen werden, droht in den Gewissen der Menschen das Verantwortungsbewußtsein abzunehmen.[3] Wenn wir in der Schöpfung hingegen eine Gabe Gottes an die Menschheit sehen, so hilft uns das, die Berufung und den Wert des Menschen zu verstehen. Mit dem Psalmisten können wir in der Tat voll Staunen ausrufen: »Seh’ ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, daß du an ihn denkst, des Menschen Kind, daß du dich seiner annimmst?« (Ps 8, 4-5). Die Betrachtung der Schönheit der Schöpfung spornt dazu an, die Liebe des Schöpfers zu erkennen, jene Liebe, welche "die Sonne und die übrigen Sterne bewegt".

Lesen sie den vollständigen Text: Botschaft seiner Heiligkeit Benedikt XVI. zur Feier des 43. Weltfriedenstages, 1. Januar 2010