Pionier des Opus Dei in der Schweiz gestorben

Am vergangenen 10. November starb Dr. Pedro Turull in Rom im Alter von 88 Jahren. Er hatte im Jahr 1956 die apostolische Arbeit des Opus Dei in der Schweiz begonnen und während der folgenden Jahrzehnte viel zu ihrer Entwicklung beigetraten. „Piero“, wie er in Italien genannt wurde, war Architekt und später auch Priester und Theologe

Pedro Turull wurde 1928 in Barcelona geboren. Dort lernte er als Jugendlicher das Opus Dei kennen und schloss sich ihm später an. 1948 ging er ins zentrale Ausbildungszentrum des Opus Dei nach Rom, wo er in engen Kontakt mit dem Gründer, dem hl. Josefmaria Escrivá, kam.

Bereits in Italien leistete er Pionierarbeit. Er gehörte sowohl in Neapel als auch in Mailand zu denjenigen, die in diesen Städten das erste Opus-Dei-Zentrum eröffneten.

Am 31. Oktober 1956 ließ er sich zusammen mit Dr. Johannes Torelló, der damals bereits Priester war, in Zürich nieder. Damit war der Startschuss für die stabile Arbeit des Opus Dei in der Schweiz gefallen.

Dr. Torelló wurde bereits im folgenden Jahr nach Italien zurückgerufen. Pedro Turull dagegen blieb definitiv in Zürich und arbeitete hier als Architekt. 1961 wurde er auch Leiter des neueröffneten Studentenheims Fluntern.

1966 ging er zwecks theologischer Studien wieder nach Rom und empfing 1968 die Priesterweihe. Er war danach Kaplan des Studentenheims, das er früher geführt hatte, sowie Mitglied der Regionalleitung des Opus Dei in der Schweiz.

In den siebziger Jahren amtete er zusätzlich als Diözesanrichter des Bistums Chur sowie als Religionslehrer an einer Zürcher Mittelschule. Einige Jahre später siedelte er nach Genf um und unterstützte mit seinem priesterlichen Wirken die noch junge apostolische Arbeit in dieser Stadt.

1992 kehrte er auf Hinweis des damaligen Prälaten, Bischof del Portillo, nach Italien zurück. Er ließ sich in Rom nieder und wirkte dort noch fast ein Vierteljahrhundert lang als vielgeschätzter Seelsorger.

Im Frühjahr 2016 erlitt er einen Hirnschlag, der ihn zweitweise lähmte und am Sprechen hinderte. Die allmähliche Besserung war nicht von Dauer. Gegen Abend des 10. November rief ihn der Herr zu sich, als er gerade zusammen mit einem Mitbruder den Rosenkranz betete. Prälat Javier Echevarría betete vor seinem Leichnam und hielt am 12. November für ihn die Abdankungsmesse. R.I.P.!

Dr. Turull wusste manche Anekdoten über seine Begegnungen mit dem hl. Josefmaria zu erzählen. Ein paar davon sind auf Video festgehalten worden: https://opusdei.org/it-it/video/signore-siamo-qui-solo-per-amarti/ (in italienischer Sprache).

Zu Dr. Johannes Torelló, mit dem zusammen er in die Schweiz ging, vgl. https://opusdei.org/de-ch/article/johannes-b-torello-am-15-august-2011-gestorben/.

Bild: Pedro Turull (r.) im Mai 1959 zusammen mit dem hl. Josefmaria (2.v.l.), dem seligen Alvaro del Portillo (2.v.r.) sowie Walter Schaeidt, einem weiteren jungen Opus-Dei-Mitglied.