Kinderreich, viel beschäftigt und froh

Françoise gehört dem Opus Dei an. Das hilft ihr, für ihren Mann und ihre 7 Kinder da zu sein.

Thierry und Françoise.

Françoise, Sie sind von Beruf ganz Mutter und Hausfrau. Wie kam es zu dieser Entscheidung? 

Zunächst lag es einfach daran, dass wir wegen der Arbeit meines Mannes häufig umziehen mussten und er wochenlang nicht zu Hause sein konnte. Schon dadurch, dass wir mit sieben Kindern gesegnet wurden, war ich gelinde gesagt ziemlich beschäftigt. Tatsächlich habe ich meine Arbeit als Mutter immer als einen echten Beruf verstanden, wenn er auch nicht bezahlt wird. 

Thierry und Françoise.

Eins der Kinder war zehn Jahre alt, da wurde es von jemand gefragt, wo seine Mutter arbeitet. Es antwortete in aller Natürlichkeit: Mama ist zu Hause angestellt… Ich bin ja eine ausgebildete Erzieherin und habe früher auch in diesem Beruf gearbeitet. 

Ich bin zwar auch außerhalb von zu Hause aktiv, kann mir meine Zeit aber selbst einteilen. Als Frau und Mutter stehe ich in der Verantwortung für meine Kinder und dafür, was sie eines Tages für die Gesellschaft und die Kirche tun werden. Ich bin der tiefen Überzeugung, dass ich für die Zukunft arbeite, wenn ich zu Hause arbeite. 

Sie gehören seit über 20 Jahren zum Opus Dei. Hat diese Berufung Ihr Leben verändert? 

Drei Tage vor meiner Hochzeit habe ich die Aufnahme in das Opus Dei beantragt. Das ist jetzt 21 Jahre her. Im Grunde genommen hat sich wenig verändert. Durch meine Berufung zum Opus Dei kann ich mich auf jede einzelne meiner Arbeiten ganz einlassen und alle diese Arbeiten zusammen als einen Dialog mit Gott sehen. Vor Jahren hat mich mal eine Kollegin gefragt, ob es auf Dauer nicht langweilig ist immer zu Hause zu sein. Damals hatte ich vier Kinder, das älteste sechs Jahre alt. Genau in diesem Moment habe ich begriffen, wie glücklich mich meine Berufung macht und wie sinnvoll meine Arbeit ist. Ich muss da an eins meiner Kinderbücher denken, in dem die Muttergottes dargestellt war, wie sie kochte, nähte, putzte – alles in der Gegenwart ihres göttlichen Sohnes, der noch ein kleiner Junge war. Meine Arbeit setzt in gewisser Weise die Arbeit Mariens in Nazareth fort. Und meine Berufung hilft mir, dass ich jeden Tag Zeit zum Beten finde, für den Rosenkranz, den Messbesuch und so weiter. So gewinne ich auch immer wieder die richtige Perspektive und die nötige Gelassenheit mit den Kindern und auch bei meiner Hausarbeit und meinen sonstigen Aktivitäten. 

Welchen Einfluss hat Ihre Berufung auf die Hausarbeit und das Familienleben? 

Im Opus Dei habe ich gelernt, Gott an die erste Stelle zu setzen. Morgens fange ich mit dem Gebet an. Der ganze Vormittag läuft dann unter der Augen Gottes ab. Aufräumen, Waschen und Putzen werden dabei irgendwie zu Arbeiten aus Liebe zu Gott – und ich mache alles einfach besser – sozusagen als echt professionelle Arbeit. 

Außerdem hilft mir der Geist des Opus Dei bei der Erziehung. Der heilige Josefmaria hatte diesbezüglich ganz klare Vorstellungen. Zum Beispiel, dass die Kinder einfach Autorität brauchen und zugleich viel Freiheit. Sonst können sie nie Verantwortung übernehmen. Man muss ihnen im natürlichen wie im geistigen Bereich echte Tiefe beibringen, und zwar ganz ungekünstelt durch das eigene gute Beispiel und mit viel Gebet. Wenn eins der Kinder die Hose zerrissen hat, bete ich erst mal für das Kind – und dann wird das Hoseflicken zu Apostolat. Aber noch wichtiger ist die Messe, die ich möglichst täglich besuche. Da lade ich sozusagen meine Batterien auf. Um das jeden Tag hinzubekommen, muss ich meine Zeit allerdings sehr gut einteilen. In diesem Bereich hat mir die Ausbildung im Opus Dei besonders viel geholfen. Das ist ein echtes und unbezahlbares Geschenk. 

Wie verbinden Sie Ihr Leben als Ehepaar und als Familie mit Ihrer Beziehung zu Gott? 

Das geht ganz von allein, weil sowieso alles miteinander verbunden ist. Natürlich habe ich manchmal das Gefühl, dass die Kinder meine ganze Kraft aufsaugen. Aber eigentlich kann ich ja alles, was ich zu Hause mache, zugleich für Christus, für die Kirche, für den Papst tun. Das Familienleben hält mich also nicht von Gott ab. Andersherum gesehen: Wenn ich einmal im Jahr allein an Besinnungstagen teilnehme, könnte man vielleicht denken, das ich meine Familie im Stich lasse. In Wirklichkeit komme ich ausgeglichen und innerlich aufgetankt wieder nach Hause. Und das tut allen gut, auch meinem Mann. Mein inneres Leben hilft meinem Mann, und seins hilft mir. Unser Eheleben bringt uns beide näher zum Herrn. 

Es kann passieren, dass einen die Kinder derart in Anspruch nehmen, dass man sich als Ehepartner voneinander entfernt. Aber auch da ist die Lehre des heiligen Josefmaria sehr hilfreich. Er legte großen Wert darauf, dass jeder Tag seine intimen Momente braucht, einerseits in Bezug auf Christus, aber am Abend oder am Wochenende auch zwischen Mann und Frau. Nach meiner Erfahrung beugt das gut gegen „Burnouts“ vor.