Das Opus Dei hat mir ein herrliches Ideal gezeigt

Ich heisse Thomas Roman und bin seit 25 Jahren verheiratet. Ich habe fünf Kinder zwischen 14 und 24 Jahren, wohne in Wittenbach SG und arbeite seit 28 Jahren als Hauptlehrer für Französisch am kantonalen Gymnasium in St. Gallen.

Was hat dich am Geist des Opus Dei angezogen?

Als 19 jähriger Student lernte ich das Opus Dei in Fribourg kennen. Was mich sofort anzog, waren die wöchentlichen Betrachtungen für Studenten. Als normal praktizierender Katholik war ich tief beeindruckt von der grossartigen Lehre des Christentums, wie sie der Priester auf verständliche und anziehende Weise vermittelte und wie ich es vorher nie gehört hatte: ein herrliches Ideal, anspruchsvoll, tief beglückend, kein leeres Geplapper. Ein Zweites war die Freude und Herzlichkeit, mit der ich bei jedem Besuch im dortigen Studentenhaus empfangen wurde. Ich fühlte mich jedes Mal frisch aufgetankt und spirituell in Form.

Was für ein Unterschied ist es für dich, dem Opus Dei anzugehören oder nicht?

Das Opus Dei hilft mir, die christliche Lehre konsequent bis ins Detail zu leben und meine Arbeit so gut wie möglich zu tun. Damit das funktioniert, muss ich mir Zeit nehmen für das Gebet, auch dann, wenn sie nicht so leicht zu finden ist. Dieser Umgang mit Gott macht mein Leben letztlich viel einfacher. Die „verlorene“ Zeit mache ich spielend wett, weil dann die Arbeit viel besser läuft und ich im Umgang mit den Mitmenschen viel freundlicher und fröhlicher bin. Ohne Gebetsleben würde mein Leben ziemlich sinnlos dahinplätschern. So aber ist für mich jeder Tag ein neues Abenteuer auf dem Weg zum Himmel. Jeden Morgen freue ich mich auf die neue Begegnung mit Gott und den Mitmenschen. ‒ Ein Mitstudent in Fribourg sagte mir einmal: „Du bist immer so fröhlich, so als ob du keine Sorgen hättest.“

Welche Freude, ein Kind Gottes zu sein!

Ja, ich bin ein zutiefst zufriedener und fröhlicher Mensch, trotz den täglichen Sorgen, und ich bin es dank dem Opus Dei. Wenn ich manchmal frühmorgens im Bus missmutige Gesichter sehe, denke ich: Welche Freude, ein Kind Gottes zu sein!

Wie heiligst du deine Arbeit?

Ich beginne den Tag immer mit einer halben Stunde Gebet früh am Morgen. Dabei bringe ich Gott bereits den ganzen Tag als eine Opfergabe dar und gebe so meinen Tätigkeiten die richtige Orientierung. Anschliessend besuche ich die heilige Messe und gehe dann zur Arbeit. Dort versuche ich stets den bestmöglichen Unterricht zu bieten. Darum bereite ich jede Stunde hundertprozentig vor, auch jetzt noch, nach so vielen Jahren Unterricht. Die Schüler sollen viel lernen bei mir, so können sie später der Gesellschaft besser dienen. Jede Unterrichtsstunde opfere ich Gott auf für ein konkretes Anliegen. Zugleich bete ich täglich für meine Kollegen und das Hauspersonal, und besonders natürlich für meine Schüler, damit sie gut Französisch lernen, aber nach dem Vorbild Jesu auch menschlich gut werden. Die Arbeit heiligen heisst für mich schliesslich auch, Aufträge gewissenhaft zu erledigen und damit meinen Mitmenschen das Leben angenehmer zu machen.