«Das Jesuskind zeigt uns, dass Gott einfach ist»

In dieser Botschaft beleuchtet Prälat Fernando Ocariz den Sinn des Weihnachtsfestes und ermuntert uns, Jesus unter den anderen präsent zu machen, indem wir ihnen dienen und Frieden verbreiten. Außerdem lädt er zum Gebet für die Anliegen von Papst Franziskus ein, besonders für die Bischofssynode 2018 über die Jugend.

Im Wortlaut:

Wir sehen den Herrn als Kind, als wirkliches Kind. Es zeigt uns, dass Gott, der für uns Kind wurde, einfach ist. An dem neugeborenen Kind in Bethlehem erkennen wir, wie Gott ist.

Und wie ist Gott?

Ganz Liebe. Gott ist die Liebe, und er ist Liebe zu uns. Zu Weihnachten ist der Glaube daher auch Glaube an Gottes Liebe zu uns, zu jedem einzelnen. So sagt der hl. Johannes in einem Brief: Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen.

Von einem Christen erwartet man nicht weniger - nicht weniger – als dass er Christus unter den anderen präsent macht. Das gilt für jeden Christen. Der heilige Josefmaria sagte, dass wir Ipse Christus, Christus selbst sein sollen. Und wie? Nun, so wie Jesus selbst es gesagt hat: Er kam nicht, um bedient zu werden, sondern um zu dienen.

Ein Großteil dieses Dienstes muss darin bestehen, Frieden zu verbreiten. Unsere Welt leidet unter Konflikten, auch durch große Uneinigkeit in vielen Familien. Daher sollte es unser erster Dienst sein, friedfertig zu sein, Menschen des Friedens zu sein. Das ist eine seiner Seligpreisungen.

In den Seligpreisungen verbindet der Herr Frieden-Stiften mit Gotteskindschaft: „Selig die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.“ Verständnisvoll dienen heißt Frieden stiften. Und dann für den Frieden auf der Welt beten, der so nötig ist...

Ich möchte auch an die besondere Synode erinnern, die im kommenden Jahr 2018 stattfinden wird. Betet für das, was der Papst im Sinn hatte, als er diese Synode einberief.

Ihre Grundzüge kennen wir ja. Es geht darum, das Bewusstsein für die christliche Berufung zu verbreiten. Besonders für die Berufung zur Hingabe an Gott, wie sie in dieser Welt auf verschiedene Weise möglich ist. Wir sollen entdecken, was Gott von jedem von uns möchte.

Nicht nur als Thema zum Nachdenken und Verstehen. Es ist auch eine Frage der Liebe. Durch viel Gebet für die Anliegen des Papstes bereiten wir die Synode vor.

Beten wir auch um mehr Bewusstsein dafür, dass jeder eine Berufung zur Heiligkeit hat. Jeder von uns möge entdecken, was Gott von ihm möchte. Alles, was Gott von uns erbittet, macht er uns ja zum Geschenk.

Beten wir daher auch dafür, dass den Jugendlichen – besonders wenn sie den Ruf Gottes spüren und ihnen verzichten schwer fällt – klar wird, dass sie viel mehr bekommen als geben. Alles, was sie geben, macht Gott zum Geschenk.

Beim Heiligen Vater sehen wir, wie er sich fortwährend hingibt. Genauso sollen wir es tun.

Ich wünsche allen, die mir zuhören, dass sie die Botschaft des Engels an die Hirten von Bethlehem neu hören und erleben: „Ich verkünde euch eine große Freude, heute ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren, Christus, der Herr“.

Versuchen wir, dass das wirklich der Grund, der Motor für die Freude an den Festtagen ist. Das Fest bringt natürlich viel Freude mit sich. Doch sollte sie auf die großartige Nachricht gegründet sein: dass uns der Erlöser geboren ist.