Botschaft des Prälaten (1. November 2017)

"O ja, es ist möglich, mitten in Unsicherheiten, Schwierigkeiten und Sorgen glücklich zu sein. ... schon jetzt auf der Erde schenkt er uns seine Freude, damit wir sie an alle weitergeben."

Allerheiligen ist das Fest der verborgenen, schlichten Heiligkeit. Der Heiligkeit ohne irdischen Glanz, die keine Spur in der Geschichte zu hinterlassen scheint, und die doch vor Gott glänzt und in der Welt eine Saat der Liebe ausstreut, von der nichts verloren geht. Als ich an die vielen Männer und Frauen dachte, die diesen Weg bereits gegangen sind und nun in der Freude Gottes leben, fielen mir Worte aus dem Gebet des hl. Josefmaria ein: „Ich frage mich häufig am Tag: Wie wird es sein, wenn die ganze Schönheit, die ganze Güte, die ganze unendliche Herrlichkeit Gottes sich in dieses armselige Tongefäß ergießt, das ich bin, das wir alle sind? (...) Und dann verstehe ich gut jenes Wort des Apostels: »Kein Auge hat gesehen, kein Ohr gehört... « (1 Kor 2, 9). Es lohnt sich, meine Kinder, es lohnt sich.“
Wir sind armselige, leicht zerbrechliche Gefäße aus Ton. Aber Gott hat uns geschaffen, um uns für immer mit seiner Glückseligkeit anzufüllen. Und schon jetzt auf der Erde schenkt er uns seine Freude, damit wir sie an alle weitergeben. O ja, es ist möglich, mitten in Unsicherheiten, Schwierigkeiten und Sorgen glücklich zu sein. Mutter Teresa von Kalkutta hat gesagt: „Die wahre Liebe ist die, die uns Schmerz bereitet, die weh tut und uns zugleich Freude schenkt.“ Begleiten wir mit unserem Leben und unserem Gebet auch jene Verstorbenen, die zwar leiden, weil ihr ‚Tongefäß’ noch nicht aufnahmebereit ist für die
ganze Schönheit Gottes, die jedoch schon die frohe Gewissheit besitzen, dass Er sie im Himmel erwartet.

Rom, 1. November 2017