Himmel, Tod und Fegefeuer. Was sind die „letzten Dinge“?

Einige Punkte aus dem Katechismus der katholischen Kirche über den guten Brauch, für die Verstorbenen zu beten. Besonders im November beten wir für verstorbene Familienmitglieder und Freunde, eines der sieben Werke der Barmherzigkeit.

In geistlichen Büchern werden die Ereignisse am Ende eines Menschenlebens „letzte Dinge“ genannt. Dazu gehören der Tod, das Gericht und die ewige Bestimmung – Himmel oder Hölle.

Besonders im Monat November ruft uns die Kirche diese Dinge ins Gedächtnis. Durch die Liturgie lädt sie die Christen ein darüber nachzudenken.

1. Was passiert nach dem Tod? Richtet Gott jeden Menschen nach seinem Leben?

Der Katechismus der Katholischen Kirche lehrt:

Der Tod setzt dem Leben des Menschen, das heißt der Zeit, in der dieser die in Christus geoffenbarte göttliche Gnade annehmen oder zurückweisen kann, ein Ende. (KKK 1021)

Jeder Mensch empfängt im Moment des Todes in seiner unsterblichen Seele die ewige Vergeltung. Dies geschieht in einem besonderen Gericht, das sein Leben auf Christus bezieht - entweder durch eine Läuterung hindurch oder indem er unmittelbar in die himmlische Seligkeit eintritt oder indem er sich selbst sogleich für immer verdammt. (KKK 1022)

In diesem Sinne spricht der Hl. Johannes vom Kreuz vom persönlichen Gericht dass „am Ende des Lebens ein jeder nach seiner Liebe beurteilt wird“.

Katechismus der Katholischen Kirche, 1021-1022.

Zitatedes Hl. Josefmaria
  • Alles lässt sich zurechtrücken, nur der Tod nicht..., er rückt schließlich alles zurecht. (Die Spur des Sämanns Nr. 878)
  • Im Angesicht des Todes - heiter, gelassen... So möchte ich dich sehen. - Nicht mit der stoischen Kälte eines Heiden, sondern mit der Sicherheit des Gotteskindes, das in seinem Herzen weiß: sein Leben wird verwandelt, nicht genommen... Sterben? Nein: Leben! (ebd. 876)
  • Mach aus dem Tod kein Trauerspiel! Das ist er nämlich nicht. Nur herzlose Kinder freuen sich nicht auf die Begegnung mit ihren Eltern. (ebd. 885)
  • Der wahre Christ ist immer bereit, vor Gott zu erscheinen. Denn wenn er sich bemüht, als Jünger Christi zu leben, dann ist er in jedem Augenblick darauf vorbereitet, seine Pflicht zu erfüllen. (ebd. 875)
  • "Beinahe belustigend, Sie von der „Abrechnung“ reden zu hören, die unser Herr von Ihnen verlangen werde. Nein, für Sie wird Er kein Richter im strengen Sinne des Wortes sein, sondern einfach Jesus." – Dieser Satz, von einem heiligmäßigen Bischof niedergeschrieben, der schon mehr als ein bedrücktes Herz aufgerichtet hat, kann auch dein Herz aufrichten. (Der Weg, Nr. 168)

2. Wer kommt in den Himmel? Wie ist es im Himmel?

Der Himmel ist „das letzte Ziel und die Verwirklichung der tiefsten Sehnsüchte des Menschen, der Zustand endgültigen und höchsten Glücks“. Der Hl. Paulus schreibt: „Wir verkündigen, wie es in der Schrift heißt, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. (1Kor 2,9)

Die in der Gnade und Freundschaft Gottes sterben und völlig geläutert sind, leben für immer mit Christus. Sie sind für immer Gott ähnlich, denn sie sehen ihn, „wie er ist" (1 Joh 3,2), von Angesicht zu Angesicht [Vgl.. 1 Kor 13,12; Offb 22,4]. (KKK 1023)

Dieses vollkommene Leben mit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, diese Lebens- und Liebesgemeinschaft mit ihr, mit der Jungfrau Maria, den Engeln und allen Seligen wird „der Himmel" genannt. Der Himmel ist das letzte Ziel und die Erfüllung der tiefsten Sehnsüchte des Menschen, der Zustand höchsten, endgültigen Glücks. (KKK 1024)

Im Himmel leben heißt „mit Christus sein"[Vgl.. Joh 14,3; Phil 1,23; 1 Thess 4,17]. Die Auserwählten leben „in ihm", behalten oder, besser gesagt, finden dabei jedoch ihre wahre Identität, ihren eigenen Namen. (KKK 1025)

Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat uns Jesus Christus den Himmel „geöffnet". Das Leben der Seligen besteht im Vollbesitz der Früchte der Erlösung durch Christus. Dieser lässt jene, die an ihn geglaubt haben und seinem Willen treu geblieben sind, an seiner himmlischen Verherrlichung teilhaben. Der Himmel ist die selige Gemeinschaft all derer, die völlig in ihn eingegliedert sind. (KKK 1026)

Katechismus der Katholischen Kirche, 1023-1029

Zitatedes Hl. Josefmaria

  • Die Menschen lügen, wenn sie in irdischen Dingen „für immer“ sagen. Wahr im eigentlichen Sinne ist nur das „für immer“ der Ewigkeit. Und so soll dein Leben sein: mit einem Glauben, der dir einen Vorgeschmack himmlischen Glücks gibt, indem er dir die Ewigkeit, die wirklich für immer ist, vor Augen stellt. (Im Feuer der Schmiede, Nr. 999)
  • Denke daran, wie angenehm Gott, unserem Herrn, der Weihrauch ist, der Ihm zu Ehren verbrannt wird; bedenke auch, welch einen geringen Wert die irdischen Dinge besitzen: Kaum haben sie begonnen, sind sie schon vergangen. Im Himmel dagegen erwartet dich eine große Liebe; sie kennt weder Verrat noch Betrug: die Liebe selbst, alle Schönheit, die ganze Fülle, alles Wissen...! Und ohne Überdruss: Sie erfüllt und sättigt, ohne satt zu machen. (ebd. 995)
  • Wenn wir hingegen die irdischen Unternehmungen absolut setzen und das ewige Leben in Gott, das Ziel nämlich, für das wir geschaffen wurden – den Herrn zu lieben und zu verehren, um Ihn einst im Himmel zu besitzen -, aus den Augen verlieren, dann wird aus den großartigsten Plänen Verrat, und sie verwandeln sich sogar in Werkzeuge zur Entwürdigung des Menschen. Erinnert euch an den berühmten und so tief aufrichtigen Ausruf des heiligen Augustinus, der in der Zeit, da er Gott nicht kannte und das Glück fern von Ihm suchte, soviel Bitterkeit erfahren musste: „Du hast uns geschaffen, Herr, damit wir Dein seien, und unser Herz ist unruhig, bis es ruht in Dir!“ (Freunde Gottes, Nr. 208)
  • Im geistlichen Leben ist nicht selten die Fähigkeit nötig, im Irdischen etwas zu verlieren, damit wir es im Himmel gewinnen. - Wer so tut, gewinnt immer. (Im Feuer der Schmiede, Nr. 998)

3. Was ist das Fegefeuer? Dauert es ewig?

Wer in der Gnade und Freundschaft Gottes stirbt, aber noch nicht vollkommen geläutert ist, ist zwar seines ewigen Heiles sicher, macht aber nach dem Tod eine Läuterung durch, um die Heiligkeit zu erlangen, die notwendig ist, in die Freude des Himmels eingehen zu können. (KKK 1030)

Die Kirche nennt diese abschließende Läuterung der Auserwählten, die von der Bestrafung der Verdammten völlig verschieden ist, Purgatorium [Fegefeuer]. (KKK 1031)

Diese Lehre stützt sich auch auf die Praxis, für die Verstorbenen zu beten, von der schon die Heilige Schrift spricht: „Darum veranstaltete [Judas der Makkabäer] das Sühnopfer für die Verstorbenen, damit sie von der Sünde befreit werden" (2 Makk 12,45). Schon seit frühester Zeit hat die Kirche das Andenken an die Verstorbenen in Ehren gehalten und für sie Fürbitten und insbesondere das eucharistische Opfer dargebracht, damit sie geläutert werden und zur beseligenden Gottesschau gelangen können. Die Kirche empfiehlt auch Almosen, Ablässe und Bußwerke zugunsten der Verstorbenen. (KKK 1032). Katechismus der Katholischen Kirche, 1030-1032

Zitatedes Hl. Josefmaria

  • Das Fegefeuer bezeugt die Barmherzigkeit Gottes. Es reinigt die Seelen, die sich nach Gott sehnen, von ihren verbliebenen Schlacken. (Die Spur des Sämanns, Nr. 889)
  • Nimm dir vor, nichts des Lohnes wegen und nichts aus Angst vor den Strafen im Fegefeuer zu tun. Ein für alle Mal: Tu alles – auch das Unbedeutendste – ganz allein, um Jesus Freude zu bereiten. (Im Feuer der Schmiede, Nr. 1041)
  • "Dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis." - Dann hat also auch der sündige Mensch seine Stunde? - Ja... Und Gott seine Ewigkeit! (Der Weg, Nr. 734).

4. Existiert die Hölle?

Wir können nicht mit Gott vereint werden, wenn wir uns nicht freiwillig dazu entscheiden, ihn zu lieben. Wir können aber Gott nicht lieben, wenn wir uns gegen ihn, gegen unseren Nächsten oder gegen uns selbst schwer versündigen: „Wer nicht liebt, bleibt im Tod. Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder, und ihr wisst: Kein Mörder hat ewiges Leben, das in ihm bleibt" (1 Joh 3,14-15). Unser Herr macht uns darauf aufmerksam, dass wir von ihm getrennt werden, wenn wir es unterlassen, uns der schweren Nöte der Armen und Geringen, die seine Brüder und Schwestern sind, anzunehmen [Vgl.. Mt 25,31-46]. In Todsünde sterben, ohne diese bereut zu haben und ohne die barmherzige Liebe Gottes anzunehmen, bedeutet, durch eigenen freien Entschluss für immer von ihm getrennt zu bleiben. Diesen Zustand der endgültigen Selbstausschließung aus der Gemeinschaft mit Gott und den Seligen nennt man „Hölle". (KKK 1033)

Jesus spricht öfters von der „Gehenna" des „unauslöschlichen Feuers" die für jene bestimmt ist, die bis zum Ende ihres Lebens sich weigern, zu glauben und sich zu bekehren, und wohin zugleich Seele und Leib ins Verderben geraten können [Vgl.. Mt 10,28]. Jesus kündigt in ernsten Worten an, dass er „seine Engel aussenden" wird, die „alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und ... in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt" (Mt 13,41-42), und dass er das Verdammungsurteil sprechen wird: „Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer!" (Mt 25,41). (KKK 1034)

Die Lehre der Kirche sagt, dass es eine Hölle gibt und dass sie ewig dauert. Die Seelen derer, die im Stand der Todsünde sterben, kommen sogleich nach dem Tod in die Unterwelt, wo sie die Qualen der Hölle erleiden, „das ewige Feuer". Die schlimmste Pein der Hölle besteht in der ewigen Trennung von Gott, in dem allein der Mensch das Leben und das Glück finden kann, für die er erschaffen worden ist und nach denen er sich sehnt. (KKK 1035)

Die Aussagen der Heiligen Schrift und die Lehren der Kirche über die Hölle sind eine Mahnung an den Menschen, seine Freiheit im Blick auf sein ewiges Schicksal verantwortungsvoll zu gebrauchen. Sie sind zugleich ein eindringlicher Aufruf zur Bekehrung: „Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn" (Mt 7,13-14). (KKK 1036)

„Da wir weder Tag noch Stunde wissen, müssen wir auf die Ermahnung des Herrn hin standhaft wachen, damit wir, wenn unser einmaliger irdischer Lebenslauf erfüllt ist, mit ihm zur Hochzeit einzutreten und den Gesegneten zugezählt zu werden verdienen und uns nicht wie bösen und faulen Knechten geheißen wird, ins ewige Feuer zu weichen, in die Finsternis draußen, wo ‚Heulen und Zähneknirschen sein wird" (LG 48). Katechismus der Katholischen Kirche, 1033-1036

Zitatedes Hl. Josefmaria

  • Wohl ist es bequemer, dem Leid immer und in allem mit dem Vorwand auszuweichen, man wolle den Nächsten nicht betrüben; doch das ist ein Irrweg, den man oft aus Feigheit vor dem eigenen Schmerz einschlägt, da tadeln zu müssen für gewöhnlich nicht angenehm ist. Denkt aber immer daran, meine Kinder, dass die Hölle voller verschlossener Münder ist. (Freunde Gottes, Nr. 161)
  • Ein Jünger Christi wird niemals denken: „Ich strenge mich schon an, gut zu sein; was die anderen betrifft..., sollen sie meinetwegen zur Hölle fahren, wenn sie es so wollen“. Eine unmenschliche Einstellung, weder mit der Liebe zu Gott noch mit der Liebe zum Nächsten vereinbar. (Im Feuer der Schmiede, Nr. 952)
  • Tod und Gericht sind die Folgen der Sünde. Aber allein die Hölle ist die Strafe für die unbereute Sünde. Wer in der Gnade Gottes lebt, hat nichts zu fürchten. (Die Spur des Sämanns, Nr. 890)

5. Wann findet das Letzte Gericht statt? Worin besteht es ?

Auf die Auferstehung aller Toten, „der Gerechten und Ungerechten" (Apg 24,15), wird das Letzte Gericht folgen. Das ist dann die Stunde, „in der alle, die in den Gräbern sind, [diel Stimme [des Sohnes Gottes] hören und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht" (Joh 5,28-29). Dann wird „der Menschensohn in seiner Herrlichkeit [kommen] und alle Engel mit ihm.

Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken.

Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben". (KKK 1038)

Im Angesicht Christi, der die Wahrheit ist, wird die wahre Beziehung jedes Menschen zu Gott endgültig offengelegt werden Das Letzte Gericht wird bis in die äußersten Folgen an den Tag bringen, was jeder während seines Erdenlebens an Gutem getan oder nicht getan hat. (KKK 1039)

Das Letzte Gericht wird bei der herrlichen Wiederkunft Christi stattfinden. Der Vater allein weiß den Tag und die Stunde, er allein entscheidet, wann es eintreten wird. Dann wird er durch seinen Sohn Jesus Christus sein endgültiges Wort über die ganze Geschichte sprechen. Wir werden den letzten Sinn des ganzen Schöpfungswerkes und der ganzen Heilsordnung erkennen und die wunderbaren Wege begreifen, auf denen Gottes Vorsehung alles zum letzten Ziel geführt hat. Das Letzte Gericht wird zeigen, dass die Gerechtigkeit Gottes über alle Ungerechtigkeiten, die von seinen Geschöpfen verübt wurden, siegt und dass seine Liebe stärker ist als der Tod. (KKK 1040)

Die Botschaft vom Letzten Gericht ruft die Menschen auf, sich zu bekehren, so lange Gott ihnen noch „Zeit der Gnade", einen „Tag der Rettung" (2 Kor 6,2) schenkt. Sie führt zu heiliger Gottesfurcht. Sie verpflichtet zur Gerechtigkeit des Reiches Gottes. Sie kündigt die „selige Hoffnung" (Tit 2,13) auf die Wiederkunft des Herrn an, der kommen wird, „um inmitten seiner Heiligen gefeiert und im Kreis all derer bewundert zu werden, die den Glauben angenommen haben" (2 Thess 1,10). (KKK 1041). Katechismus der Katholischen Kirche, 1038-1041

Zitatedes Hl. Josefmaria

  • Fürchte dich trotz deiner Sünden nicht, wenn du an den Tod denkst... Denn Er weiß ja, dass du Ihn liebst. Und ebenso weiß Er, aus welchem Stoff du gemacht bist... Wenn du den Herrn suchst, wird Er dich so empfangen, wie der Vater den verlorenen Sohn empfing - aber suchen musst du Ihn! (Die Spur des Sämanns, Nr. 880)
  • Bekümmert und auch ein bisschen abgestoßen, sagst du mir: "Ich kenne Leute, die haben nicht einmal die Kraft, um Hilfe zu rufen..." - Geh nicht an ihnen vorbei! Dein Wille, dich zu retten und sie zu retten, kann zum Ausgangspunkt ihrer Bekehrung werden. Vergiss außerdem nicht, dass auch dir sich einmal eine helfende Hand entgegenstreckte... (ebd., Nr. 778)
  • Welt, Teufel und Fleisch sind drei Landstreicher. Sie nützen die Schwäche des Wilden aus, den du in deinem Innern mit dir herumträgst. Sie sind darauf aus, dir für das armselige, wertlose Geglitzer eines Vergnügens das blanke Gold und die Perlen und Brillanten und Rubinen abzunehmen, die vom lebendigen und erlösenden Blut deines Gottes durchglüht sind und die das Lösegeld und den Schatz darstellen für deine Ewigkeit. (Der Weg, Nr. 708)
  • Herr, Du stirbst am Kreuz, um uns Menschen zu retten; aber wegen einer einzigen Todsünde verurteilst Du den Menschen zu ewiger, trostloser Qual - so schwer beleidigt Dich die Sünde! Wie tief muss ich sie also verabscheuen! (Im Feuer der Schmiede, Nr. 1002)

6. Der Herr hat uns am Ende der Zeiten einen neuen Himmel und eine neue Erde versprochen. Worauf dürfen wir hoffen ?

Die Schrift bezeichnet diese geheimnisvolle Erneuerung, die Menschheit und die Welt umgestalten wird, als „neuen Himmel und neue Erde" (2 Petr 3,13) [Vgl.. Offb 21,1]. Der Ratschluss Gottes, „das All in Christus wieder unter ein Haupt zu fassen, alles, was im Himmel und auf Erden ist" (Eph 1,10), wird sich dann endgültig verwirklichen. (KKK 1043)

Für den Menschen wird in dieser Vollendung voll und ganz die Einheit des Menschengeschlechtes hergestellt sein, die von Gott seit der Welterschaffung gewollt wurde und deren „Sakrament" gleichsam die pilgernde Kirche war (LG 1). Die mit Christus Vereinten werden die Gemeinschaft der Erlösten bilden, „die heilige Stadt Gottes". Diese wird nicht mehr unter der Sünde, den Unreinheiten, der Eigenliebe, die irdische Gemeinschaft der Menschen zerstören oder verwunden, zu leiden haben. Die beseligende Schau, in der sich Gott den Auserwählten unerschöpflich öffnet, wird die nie versiegende Quelle von Glück, Frieden und Gemeinschaft sein. (KKK 1045)

Was den Kosmos angeht, so besteht nach der Offenbarung zwischen der materiellen Welt und dem Menschen eine tiefe Schicksalsgemeinschaft.

Es vergeht zwar die Gestalt dieser Welt, die durch die Sünde missgestaltet ist, aber wir werden belehrt, dass Gott eine neue Wohnstätte und eine neue Erde bereitet, auf der die Gerechtigkeit wohnt und deren Seligkeit alle Friedenssehnsüchte, die in den Herzen der Menschen emporsteigen, erfüllen und übertreffen wird" (GS 39,1).

„Dennoch darf die Erwartung der neuen Erde die Sorge für die Gestaltung dieser Erde nicht abschwächen, wo der Leib der neuen Menschheitsfamilie wächst, der schon eine umrisshafte Vorstellung von der neuen Welt bieten kann, sondern muss sie vielmehr ermutigen. Deshalb hat der irdische Fortschritt, obwohl er eindeutig vom Wachstum des Reiches Christi zu unterscheiden ist, dennoch große Bedeutung für das Reich Gottes, insofern er zu einer besseren Ordnung der menschlichen Gesellschaft beitragen kann" (GS 39,2). (KKK 1043 - 1049). Katechismus der Katholischen Kirche, 1043-1049.

Zitatedes Hl. Josefmaria

  • Solange wir aber auf Erden leben, gleicht das Reich dem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte, bis das Ganze durchsäuert war (Vgl.. Mt 13,33)…
    Wer begreift, was das für ein Reich ist, von dem Christus spricht, der versteht auch, dass es sich lohnt, alles aufs Spiel zu setzen, um es zu erlangen; es ist die Perle, die der Kaufmann erwirbt, nachdem er seinen ganzen Besitz verkauft hat, der Schatz, der im Acker entdeckt wird (Vgl.. Mt 13,44-46). Das Himmelreich ist schwer zu erobern; und keiner kann sich seiner sicher sein (vgl. Mt 21,43; 8,12); aber das demütige Rufen eines reumütigen Menschen öffnet weit seine Tore. (Christus begegnen, Nr. 180)
  • Das Betrachten der übernatürlichen Wirklichkeiten, das Wirken der Gnade in unserer Seele, die Liebe zum Nächsten als köstliche Frucht der Liebe zu Gott geben uns schon hier einen Vorgeschmack des Himmels, einen Anfangsgrund, der von Tag zu Tag zunehmen wird. Wir Christen führen kein Doppelleben: Unser Leben bildet eine Einheit, die all unser Tun trägt und durchdringt.
    Christus erwartet uns. Lasst uns bereits jetzt wie Bürger des Himmels leben (Phil 3,20), indem wir vollkommen als Bürger der Erde leben inmitten von Schwierigkeiten, Ungerechtigkeit und Unverständnis, aber auch inmitten der Freude und Gelassenheit, die aus dem Wissen kommen, dass Gott uns als seine Kinder liebt. (Christus begegnen, Nr. 126)
  • Die Zeit ist unser Kapital: mit seinem Ertrag "kaufen" wir die Ewigkeit... (Die Spur des Sämanns, Nr. 882)

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Warum sollen wir für die Verstorbenen beten?
Erläuterungen des Katechismus der Katholischen Kirche

In der Katholischen Kirche ist der Monat November besonders dem Geheimnis der Gemeinschaft der Heiligen gewidmet. Diese bezieht sich auf deren Einheit und gegenseitige Hilfe:

  • die Jünger Christi, die noch auf Erden sind,
  • die Verstorbenen welche die Verheißung des Himmel bereits erlangt haben, aber vor ihrem Erscheinen vor Gott noch die Spuren der Sünde im Fegefeuer ablegen müssen und
  • die Heiligen, die bereits in der Freude der Heiligsten Dreifaltigkeit sind und für uns vor Gott eintreten.

Der Himmel ist das letzte Ziel und die Erfüllung der tiefsten Sehnsüchte des Menschen, der Zustand höchsten, endgültigen Glücks. (KKK 1024)

Bis der Herr kommt in seiner Erhabenheit und alle Engel mit ihm und nach der Vernichtung des Todes ihm alles unterworfen ist, pilgern die einen von seinen Jüngern auf Erden, andere, die dieses Leben vollendet haben, werden gereinigt, andere aber werden verherrlicht und schauen deshalb ‚klar den dreifaltigen und einen Gott selbst, wie er ist" ( LG 49).

„Wir alle jedoch haben, wenn auch in verschiedener Abstufung und Art, Gemeinschaft in derselben Liebe Gottes und des Nächsten und singen unserem Gott denselben Lobgesang der Herrlichkeit. ( KKK 954)

Die Einheit der Erdenpilger mit den Brüdern, die im Frieden Christi entschlafen sind, wird also keineswegs unterbrochen, sie wird vielmehr nach dem beständigen Glauben der Kirche durch die Mitteilung geistlicher Güter gestärkt" (LG 49). ( KKK 955)

Wer in der Gnade und Freundschaft Gottes stirbt, aber noch nicht vollkommen geläutert ist, ist zwar seines ewigen Heiles sicher, macht aber nach dem Tod eine Läuterung durch, um die Heiligkeit zu erlangen, die notwendig ist, in die Freude des Himmels eingehen zu können. (KKK 1030)

Die Kirche nennt diese abschließende Läuterung der Auserwählten, die von der Bestrafung der Verdammten völlig verschieden ist, Purgatorium [Fegefeuer]. (KKK 1031)

Diese Lehre stützt sich auch auf die Praxis, für die Verstorbenen zu beten... Schon seit frühester Zeit hat die Kirche das Andenken an die Verstorbenen in Ehren gehalten und für sie Fürbitten und insbesondere das eucharistische Opfer dargebracht, damit sie geläutert werden und zur beseligenden Gottesschau gelangen können. Die Kirche empfiehlt auch Almosen, Ablässe und Bußwerke zugunsten der Verstorbenen. (KKK 1032).

Zitatedes Hl. Josefmaria

  • Das Fegefeuer bezeugt die Barmherzigkeit Gottes. Es reinigt die Seelen, die sich nach Gott sehnen, von ihren verbliebenen Schlacken. (Die Spur des Sämanns, Nr. 889)
  • Wie ruhig kann sterben, wer immerfort und bis zum letzten Atemzug Gott hingegeben gelebt hat... Glaub mir, ich habe oft die Freude von Menschen gesehen, die sich viele Jahre lang in „gelassener Ungeduld“ für diese ersehnte Begegnung bereit gemacht haben. (Die Spur des Sämanns, Nr. 893)