Wir sind alle Kinder Gottes

Willo Indakuli, Hausangestellte, Kenia

Willo Indakuli bat in Kenia um die Aufnahme ins Opus Dei als Auxiliarnumerarierin. 1972 lernte sie den heiligen Josefmaria in Rom kennen. Sie erinnert sich an dieses Zusammentreffen mit dem Gründer des Opus Dei. Ihrer Meinung nach ist die Botschaft des heiligen Josefmaria heutzutage hochaktuell.

- Wie haben Sie das Opus Dei kennengelernt?

Ich lernte das Opus Dei kennen, als ich eine Ausbildung in Hauswirtschaft machen wollte. Das war in der Schule möglich, die heute Kibondeni College heißt. Eine Holländerin namens Ria, eine Lehrerin an der Mukumu Girls Secondary School, wo ich Schülerin war, schlug mir vor, mich zu bewerben und half mir auch, eine Bewerbung zu formulieren. Das war im Oktober 1966. Während des Ausbildungsjahres lebte ich mit Leuten vom Opus Dei zusammen. In dieser Zeit merkte ich, dass Gott mich rief, ihm im Opus Dei zu dienen und bat im Mai 1967 um die Aufnahme.

- Haben Sie den heiligen Josefmaria gekannt?

Ich habe den Vater in der hauswirtschaftlichen Verwaltung des Zentralsitzes des Opus Dei in Rom kennengelernt. Es war kurz nachdem ich mit zwei anderen aus Kenia gekommen war, am 1. Oktober 1972. Eine der Kenianerinnen stellte sich vor und fügte dann den Namen ihres Stammes hinzu: "Vater ich bin Kikuyu." Die Zweite sagte dasselbe. Dann stellte auch ich mich vor und sagte: "Vater, ich bin vom Stamm der Luhya." Da schaute der heilige Josefmaria uns an und sagte: "Meine Töchter, wir sind alle Kinder Gottes."

- Hat die Begegnung mit dem heiligen Josefmaria in irgendeiner Weise Ihr Leben verändert?

Ja. Bevor ich ihn traf, war mir die Zugehörigkeit eines Menschen zu seinem Stamm sehr wichtig. Aber nach diesem Gespräch dachte ich noch einmal darüber nach und mir wurde bewusst, das der heilige Josefmaria recht hatte: Wir sind alle einfach Kinder Gottes.

Außerdem lernte ich in Rom viele Menschen aus den verschiedensten Ländern der Welt kennen. Die Worte des Gründers halfen mir, mit allen zusammen zu arbeiten und zu leben, ohne Unterschiede hinsichtlich der Nationalität oder des Stammes zu machen.

Von ihm lernte ich, was die Einheit des Werkes bedeutet. Die Einheit der Familie war für den heiligen Josefmaria sehr wichtig. Man sah, wie sehr der Vater seine Töchter aus Afrike liebte. In den Beisammensein suchte er uns immer mit seinem Blick.

Das hat meine Art zu denken geprägt. Zum Beispiel habe ich während des letzten ethnischen Konflikts [in Kenia] bei meinen Gesprächen mit den Leuten nie an ihre Herkunft gedacht und ich habe jetzt auch keine Probleme, mit Menschen aus anderen Stämmen zusammen zu leben.

- Möchten Sie uns am Ende noch etwas sagen?

Ich bin Gott für meine Berufung zum Opus Dei sehr dankbar und auch dafür, dass ich den heiligen Josefmaria persönlich kennengelernt habe. Nicht jeder lernt einen Menschen kennen, den die Kirche heiligspricht, während man noch lebt.