Studentinnenheim Geidorf in Graz

Beginn des Heimbetriebs – Altarweihe durch Msgr. Martin Schlag – Taufe von Linda Katharina

Das neue Studentinnenheim

„Geidorf, mehr als ein Heim – ein Zuhause! –, liest man im Prospekt des neuen Studentinnenheims und Kulturzentrums Geidorf in Graz (www.geidorf.or.at). Tatsächlich bietet Geidorf seit seiner Eröffnung im September 2007 inzwischen schon einigen Studentinnen aus Österreich, Bosnien und Ungarn einen Heimplatz und ein Zuhause. Unterschiedliche Sprachen und verschiedene kulturelle Hintergründe sind dabei kein Hindernis, um eine herzliche und familiäre Atmosphäre zu schaffen, sondern tragen bereichernd und unterhaltend zum Studentenalltag bei.

Msgr. Dr. Schlag bei der Altarweihe

Zwar ist auch die neue moderne Kapelle schon seit der Eröffnung im September in Funktion, es fehlte aber noch die Weihe des neuen Altares. Am 27. Jänner 2008 nahm Msgr. Martin Schlag, Regionalvikar des Opus Dei in Österreich, diese liturgische Handlung vor. Zu der eindrucksvollen Zeremonie fanden sich außer den Hausbewohnerinnen auch einige junge Familien mit Kindern und eine ganze Reihe von Studentinnen ein, die zu ver- schiedenen Bildungsmitteln im Studentinnenheim und Kultur- zentrum Geidorf kommen.

Msgr. Schlag erklärte die einzelnen Elemente der Altarweihe: „Zuerst wird der Altar mit Wasser „getauft“: so wie wir; dann wird er gesalbt – so werden auch wir zu Gesalbten, wie Jesus, der Gesalbte. Dann wird Weihrauch verbrannt: es sind unsere Gebete und Opfer, die zu Gott aufsteigen; dann wird der Altar geschmückt: es ist unsere Freude über die Auferstehung Jesu, der bei uns geblieben ist. Dann werden die Kerzen entzündet: Christus ist unser Licht – unser Leben ist voll Licht und Wahrheit, die in die Welt hinausleuchten soll.“

Schon kurz nach der Altarweihe fand eine andere eindrucksvolle Zeremonie in der Kapelle statt: die Taufe, Firmung und Erstkommunion von Linda (im Bild rechts), einer 26jährigen Kunststudentin aus Brünn, die ein Semester in Graz verbrachte und über Maria das Studentinnenheim Geidorf kennen lernte. 

Linda erzählt:

Als ich klein war, nahm mich meine Urgroßmutter mit in die Messe, aber als sie starb - ich war gerade fünf - hörte das auf.

Zwar habe ich viele gläubige Freunde, mit denen ich im Sommer oft auf christliche Lager fuhr. Auch kam ich in meinem Kunstge- schichtestudium viel mit dem christlichen Glauben in Kontakt, was mich immer sehr interessierte und anzog. Aber ich hatte nie die Kraft, einen Schritt nach vorne zu tun.

Erst während meines Studien- aufenthaltes in Graz, wo ich viele tolle Leute kennen lernte, änderte sich alles.

Meine Freundin und Taufpatin Maria erzählte mir von Besinnungstagen, die Geidorf organisiert und im Tagungshaus Hohewand stattfinden. Es kam mir interessant vor und ich entschloss mich, daran teilzunehmen. Ich hatte dort viel Zeit, um nachzudenken, Gott um Rat zu bitten und zu beten.

Linda während der Taufe

Da ich mir nicht sicher war, ob ich getauft sei oder nicht, fragte ich noch während der Besinnungstage meine Mutter. Sie war überrascht und sagte mir, dass ich nicht getauft sei. Sie sagte mir auch, dass sie meine Glaubensentscheidung respektieren werde.

Während der Besinnungstage entschloss ich mich zur Taufe. Ich hatte vorher darüber viel mit meiner Freundin Maria gesprochen. Als ich es ihr mitteilte und sie bat, meine Taufpatin zu sein, fühlte ich mich, als ob mir ein schwerer Stein vom Herzen fallen würde. Ich begann vor Freude und Ergriffenheit zu weinen. Eigentlich weinten wir beide, Maria und ich, so bewegt waren wir.

Dann folgte eine Zeit intensiver theologischer und geistlicher Vorbereitung auf die Taufe. Ich erfuhr dabei so viele Dinge... Ich hatte den Eindruck, in meinem bisherigen Leben taub und blind gewesen zu sein, und erst jetzt gelang es mir, einiges zu verstehen.

Linda und Maria in der Kapelle in Geidorf

Die schönste Belohnung für mich und für alle, die mich auf meinem Weg zu Gott begleitet hatten, war meine Taufe, Firmung und Erstkommunion. Das alles an einem Tag während der Sonntagsmesse in der Kapelle von Geidorf. Ich suchte mir als meinen Taufnamen Katharina (von Alexandrien, tschechisch Kateřina) aus. Es war etwas Außergewöhnliches, Schönes und Intensives. Aus ganzem Herzen danke ich allen, die mir eine Stütze dabei waren, dass ich das erleben konnte. Dafür, dass sie mir Kraft gaben, mich dazu zu entschließen. Dank ihnen bin ich ein Kind Gottes geworden.