Neu, heidnisch und weltlich war die Ideologie des Königs – und alles musste gleich sein

Die kulturelle und ideologische Kolonialisierung im Seleukiden-Reich unter König Antiochos IV. war Anlass für das Selbstopfer des Eleazar, der den Glauben des auserwählten Volkes bewahrt hat. Bei der täglichen Messe des Papstes im Gästehaus des Vatikan ging Franziskus am Dienstag (21.11.17) auf Eleazars bezeichnendes Verhalten und die Sünde der Gotteslästerung des Köngis ein. Berichtet wird dies in den Lesungen des Zweiten Buches der Makkabäer (6, 18-31).

Während der Hl. Messe in Santa Marta © Foto: Radio Vatikan

Der Papst zog eine Parallele zwischen der Ideologie des Seleukiden-Königs und den Ideologien des vergangenen Jahrhunderts, die Ursache von Völkermorden waren. Gemeinsam sind ihnen die Merkmale, dass sie neu, heidnisch und weltlich waren und vor allem, dass sie alles gleich machen wollten. „Kein Platz für Unterschiede, kein Platz für die anderen, kein Platz für Gott!“ sagte der Papst.

Franziskus charakterisierte das Verhalten des Tyrannen in der Geschichte des Alten Bundes und der aktuellen Ideologien als Sünde der Gotteslästerung:

„Die ideologischen und kulturellen Kolonialisierungen sehen nur die Gegenwart, sie leugnen die Vergangenheit und schauen nicht die Zukunft an. Sie leben im Moment, nicht in der Zeit, und deshalb können sie uns nichts versprechen. Um mit diesem Verhalten alles gleich zu machen und die Unterschiede zu vernichten, begehen sie die schwere Sünde der Gotteslästerung. Mit einer jeden solchen Ideologisierung wird gegen Gott, den Schöpfer, gesündigt, weil man damit die Schöpfung ändern will. Und gegen diese Sünde gibt es nur eine Medizin: das Zeugnis, das Martyrium.“ So wie es Eleazar auf sich nahm. Er opferte sich um der Liebe Gottes willen und für das Gesetz. Damit wurde er zur Wurzel des Glaubens für die junge Generation, erläuterte der Papst. RK

Quelle: Radio Vatikan, 21.11.2017