Im Gespräch mit allen

Der Herr beschränkt seinen Dialog nicht auf eine kleine, begrenzte Gruppe. Er spricht mit allen. Mit den heiligen Frauen, mit ganzen Volksscharen; mit Vertretern der höchsten Schichten Israels wie Nikodemus und mit Zöllnern wie Zachäus; mit Menschen, die als fromm galten, und mit Sündern wie der Samariterin.

Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge durch Gleichnisse (Mt 13,34).

»Der Herr beschränkt seinen Dialog nicht auf eine kleine, begrenzte Gruppe. Er spricht mit allen. Mit den heiligen Frauen, mit ganzen Volksscharen; mit Vertretern der höchsten Schichten Israels wie Nikodemus und mit Zöllnern wie Zachäus; mit Menschen, die als fromm galten, und mit Sündern wie der Samariterin; mit Kranken und Gesunden; mit den Armen, die er aus ganzem Herzen liebte; mit Schriftgelehrten und mit Heiden, deren Glauben er vor dem Israels lobt; mit alten Menschen und Kindern.

Jesus verweigert niemandem das Gespräch. Und seine Worte heilen, trösten, erleuchten. Wie oft habe ich diesen apostolischen Stil Christi betrachtet und andere betrachten lassen: er ist menschlich und göttlich zugleich, er gründet auf der Freundschaft und dem Vertrauen!

Erinnert Euch an seine Unterredung mit der Samariterin. Wie wunderbar ist die Rede Christi. Er versteht es, die Dinge so auszusprechen, daß diese Frau, die eine Sünderin war, zur Verkünderin der Wahrheit wird. Kommt, und ihr werdet einen Mann sehen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe. Ob das nicht der Messias ist? Da liefen sie hinaus aus der Stadt und gingen zu Jesus (Joh 4,29–30). Ja, meine Töchter und Söhne, der Dialog Christi ist nicht leeres Blendwerk, nicht eitle Geistesübung: er ist Wort der Wahrheit, das entzündet und mit göttlichem Feuer brennt.

Brief vom 24. Oktober 1965, in: ›Studi Cattolici‹ 293/294 (1985)