Getsemani, der Ort des Gebetes und der Agonie des Herrn

Die Berichte der Evangelien überliefern uns, dass sich der Herr nach Beendigung des Letzten Abendmahls zurückzog. Wie üblich begab er sich zum Ölberg (Lk 22, 39) auf die andere Seite des Baches Kidron (Joh 18, 1) und gelangte mit seinen Jüngern zu einem Ort, der Getsemani genannt wird. Aus diesen Schilderungen erfährt man, dass es sich um einen Garten handelt, in dem es eine Olivenpresse gab. Das ist nämlich die Übersetzung für Getsemani. Dieser Ort befand sich außerhalb der Stadtmauern von Jerusalem, im O

Spuren unseres Glaubens

Wege durch das Heilige Land

Blick auf den Bach Cedron und den Olivenhain von Jerusalem aus. Firma: www.biblewalks.com

Zu der von Gott bestimmten Stunde, in der die Menschheit von der Knechtschaft der Sünde erlöst werden soll, bejaht Jesus im Garten Getsemani unter Leiden, das seinen Schweiß in Blut verwandelt, freiwillig sich hingebend das Opfer, das der Vater will...(Freunde Gottes, 25)

Die Berichte der Evangelien überliefern uns, dass sich der Herr nach Beendigung des Letzten Abendmahls zurückzog. Wie üblich begab er sich zum Ölberg (Lk 22, 39) auf die andere Seite des Baches Kidron (Joh 18, 1) und gelangte mit seinen Jüngern zu einem Ort, der Getsemani genannt wird. Aus diesen Schilderungen erfährt man, dass es sich um einen Garten handelt, in dem es eine Olivenpresse gab. Das ist nämlich die Übersetzung für Getsemani. Dieser Ort befand sich außerhalb der Stadtmauern von Jerusalem, im Osten der Stadt, am Weg nach Bethanien.

Im Ölgarten kurz vor der Passion, die durch den Verrat des Judas ausgelöst wird, verspürt Christus das Bedürfnis zu beten.

Der Ort war allen bekannt. Man wusste, dass der Herr sich dort oft mit seinen Jüngern zurückzog. So ist es nicht verwunderlich, dass die ersten Christen das Andenken an diesen Ort, wo entscheidende Ereignisse unserer Erlösung stattgefunden hatten, besonders wach hielten. Im Ölgarten empfindet der Herr angesichts der sich nahenden Ereignisse das starke Bedürfnis zu beten, mit seinem Vater zu sprechen. Setzt Euch hier hin, während ich bete, sagt er zu den Aposteln. Er nimmt Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Dann beginnt er zu zittern und empfindet Todesangst.

Er sagte zu ihnen:

- Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht

Er entfernte sich ein wenig und warf sich zu Boden. Er bat, dass wenn es möglich sei, diese Stunde an ihm vorübergehe.

Er sagte:

- Abba, Vater, alles ist Dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht was ich will, sondern was Du willst, soll geschehen. (Mk 14, 32-36)

Auf der linken Seite des Apsis ist die Szene des Verrats durch Judas dargestellt. Firma: Leobard Hinfelaar.

Seine Todesangst war so groß, dass ein Engel kam, um ihn zu trösten. Als ihn diese Todesangst überfiel, betete er nur noch inständiger. Und sein Schweiß war wie Blutstropfen, die zur Erde fielen.(Lk 22, 43-44). Das Bittgebet Christi steht im Kontrast zu dem Verhalten der Jünger. Als er sich schließlich vom Gebet erhebt und zu seinen Jüngern geht, findet er sie schlafend auf Grund der Traurigkeit, die sie übermannte. Und er sagte zu ihnen:

-Wie könnt Ihr schlafen? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallt. (Mk 14, 45-46)

Dreimal ging der Herr zu seinen Begleitern zurück; jedes Mal fand er sie vom Schlaf übermannt. Schließlich war es schon sehr spät geworden: „Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Es ist genug. Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn den Sündern überliefert. Steht auf! Wir wollen gehen. Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da.

Noch während er redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren. (Mk 14, 41-43) Mit einem Kuss verriet er den Herrn, der gefangen genommen wurde. Die Jünger aber verließen ihn und flohen.

Die Basilika der Agonie wird auch Basilika aller Nationen genannt. Siebzehn Länder hatten sich an der Wiederrichtung der Basilika beteiligt. Firma: Israel Tourism (Flickr).

Dank der Pilgerin Egeria wissen wir, dass Mitte des 4. Jahrhunderts die Liturgie des Gründonnerstages „an dem Platz, wo der Herr betete“ gefeiert wurde. „Dort gab es eine sehr schöne Kirche.“ (Itinerarium Egeriae, XXXVI, 1 (CCL 175, 79) Die Gläubigen kamen im Gotteshaus zusammen, beteten, sangen Hymnen und lauschten der Lesung der Evangelientexte über die Todesangst des Herrn im Ölgarten. Anschließend zogen sie in einer Prozession zu einer anderen Stelle des Getsemani, wo der Gefangennahme des Herrn gedacht wurde. (Vgl. ebd., 2-3 (CCL 175, 79-80).

Die Tradition weist neben anderen ebenso alten Quellen besonders auf drei Orte hin, die mit den Ereignissen jener Nacht zu tun haben: den Felsen an dem der Herr betete, einen Garten in dem acht tausendjährige Olivenbäume samt einiger junger Triebe wachsen, und die Grotte, wo die Gefangennahme stattfand. Sie liegen am Fuß des Ölberges kaum zehn Meter voneinander entfernt in der Tiefe des Kidrontals. Dieses Flussbett ist wie die meisten palästinensischen Wadis häufig ausgetrocknet; nur im Winter fällt dort ausreichender Regen. Der Bergabhang ist im Gegensatz zum Gipfel wenig besiedelt. Dort sind weitläufige Friedhöfe angelegt. Hier wachsen auch in großer Zahl auf Terrassen angelegten Olivenbäume sowie Zypressen an den Wegrändern.

Im Zentrum der Basilika wird der Fels verehrt, an dem sich der Herr während seines Gebets niedergeworfen hat. Firma: Marie-Armelle Beaulieu/CTS.

Die Basilika der Agonie

Der Fels an dem der Herr gebetet haben soll, befindet sich im Inneren der Todesangstbasilika, die auch Kirche aller Nationen genannt wird. Ihr Name geht auf siebzehn Länder zurück, die sich am Wiederaufbau beteiligt haben, der zwischen 1922-1924 stattfand.

Weiterhin besteht der byzantinischen Grundriss, von dem aber kaum mehr als die Grundmauern erhalten sind, da die Kirche wahrscheinlich um das 7. Jahrhundert bei einem Brand zerstört wurde. Sie maß 25x16 m und besaß drei Schiffe mit drei Apsen. Der Fußboden war mit Mosaiken ausgelegt, von denen noch einige Reste vorhanden sind, die durch eingelassenes Glas im Fußboden neben den erneuerten Mosaiken zu betrachten sind. Beim Neubau des Heiligtums traf man auf Reste eines mittelalterlichen Gebäudes. Es wurde möglicher weise von den Kreuzfahrern über dem Ort der ursprünglichen Basilika errichtet. Dieser Bau hatte größere Ausmaße und eine andere Ausrichtung als der Vorgängerbau. Er wurde nach Südosten ausgerichtet, was die Vermutung nahelegt, dass an den Resten die ursprüngliche Ausrichtung nicht wahrgenommen werden konnte. Er wurde nach der Einnahme von Jerusalem durch Saladin verlassen.

Vom Kidron aus kann man das weitläufige Atrium der Basilika erkennen: drei Bögen ruhen auf gewaltigen Säulen und in die Wand eingelassenen Kapitellen. Die Frontansicht der Kirche ist mit einem großen Mosaik versehen. Im Tympanon, das mit einem großen Mosaik ausgestattet ist, ist Christus als Mittler zwischen Gott und der Menschheit dargestellt. An sonnigen Tagen bildet die Lichtfülle des Äußeren einen starken Kontrast zum Halbdunkel des Inneren. Durch die Fenster wird das Licht in blauen oder violetten Tönen gefiltert, die an die Agonie des Herrn erinnern. Sie wirken auf den Betrachter und regen ihn zum Schweigen, zur Sammlung und zum Gebet an. Die zwölf Kuppeln, die im Zentrum der Kirche von sechs schlanken und eleganten Säulen getragen werden verstärken noch diesen Eindruck, zumal sie ein Mosaik aufweisen, das einen mit Sternen übersäten Himmel zeigt.

Im Presbyterium vor dem Altar erhebt sich der verehrte Fels aus dem übrigen Fußboden. Er ist von einem künstlerisch gestalteten Gitter in Form einer Dornenkrone umgeben. Darüber ist in der zentralen Apsis die Agonie Jesu im Ölgarten dargestellt. In den Seitenschiffen ist gleichfalls als Mosaik der Verrat des Judas und die Gefangennahme abgebildet.

Die acht ältesten Olivenbäume in Getsemani lassen sich bis ins erste Jahrtausend zurückverfolgen. Firma: Leobard Hinfelaar.

Im Ölgarten

Das Gebiet auf dem sich die Basilika erhebt ist seit der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts im Besitz des Vereins zur Erhaltung des Heiligen Landes. Das Bemerkenswerteste, was sich damals auf diesem Grundstück befand, war neben den mittelalterlichen Ruinen und einigen Resten aus der byzantinischen Zeit der sogenannte Blumengarten: ein von einer Mauer umschlossener, unbebauter Garten, wo acht Olivenbäume wuchsen, die der mündlichen Tradition zufolge aus Zeit der Zeit Christi stammten. In der Zeit, während die Franziskaner noch auf den geeigneten Zeitpunkt für die Wiedererrichtung der Gebäude warteten, pflegten sie liebevoll jene tausendjährigen Olivenbäume. Da sie der bestehenden örtlichen Überlieferung vertrauten, sind sie bis zu heutigen Tag erhalten geblieben.

Das Alter der Bäume ist bewundernswert. Die Botaniker konnten sich bezüglich des Alters nicht eindeutig festlegen. Einige behaupteten, dass sie aus dem 11. Jahrhundert stammen und aus einem einzigen Baum hervorgegangen sind. Andere vermuten, dass sie auf Grund ihrer enormen Dicke evtl. schon aus dem ersten Jahrtausend stammen. Mag auch ihr Alter nicht präzise zu bestimmen sein, so besteht doch ein enormes Interesse sie weiter zu erhalten, da sie stumme Zeugen jener letzten Nacht Jesu auf Erden waren.

Der Gang rechts neben der Kirche der Aufnahme in den Himmel führt zur Grotte, wo die Gefangennahme stattfand. Firma: Leobard Hinfelaar.

Die Grotte der Gefangennahme

Im Komplex der Basilika der Agonie Jesu und des Gartens Getsemani befindet sich gleichzeitig ein Konvent der Franzikaner. Außerhalb dieses Besitzes, einige hundert Meter nach Norden, liegt die Grotte der Gefangennahme, die ebenfals zum Besitz des Vereins des Heiligen Landes gehört. Man gelangt durch einen sehr engen Gang hinein, der von dem Hof abgeht, der zur Grabstätte der Muttergottes führt.Dieses marianische Heiligtum verdient zusammen mit der Entschlafungsbasilika auf dem Berg Sion einen eigenen Artikel. Es genügt uns hier festzuhalten, dass einer alten Tradition nach der Leib der Muttergottes noch vor der Aufnahme in den Himmel aus dem Viertel des Abendmahlssaals hierhin gebracht wurde. DieKirche, die diesem Gedenken gewidmet ist,wird sowohl von den Griechen wie den Armeniern, Syrern und Kopten benutzt.

Die Grotte der Apostel oder auch der Gefangennahme weist viele Spuren auf, die eine ununterbrochene Verehrung dieses Ortes bezeugen. Firma: Enrique Bermejo/CTS.

Die Grotte ist 19 m lang und ungefähr 10 m breit. Einige Spuren lassen vermuten, dass sie wohl vorübergehend als Wohnraum genutzt wurde. Vielleicht handelt es sich auch um den Vorratsraum des Gartenbesitzers. Man vermutet, dass hier die acht Apostel die Nacht vor der Gefangennahme verbrachten. Nach den langen Stunden der Agonie und des Gebetes, als der Herr das Herannahen des Judas hörte, begab er sich zusammen mit den drei Aposteln zu den Übrigen acht, um ihnen klarzumachen, was jetzt kommen würde. Das heißt, dass er sich dort der bewaffneten Truppe entgegenstellt.

Zahlreiche Graffiti, die von den Pilgern in verschiedenen Sprachen und zu verschiedenen Zeiten dort eingeritzt wurden, zeugen von einer ununterbrochenen Verehrung dieses Ortes. Schon im 4. Jahrhundert wurde die Höhle als Kapelle genutzt. Das beweist der Fußboden, der mit Mosaiken versehen ist, die aus dem 5. bis 8. Jahrhundert stammen. Hier wurden auch Christen bestattet. Zur Zeit der Kreuzzüge wurde die Höhle mit Fresken versehen. Im 14. Jahrhundert gelang es den Franziskanern, die Erlaubnis zum Kult an diesem Ort zu erhalten. Später konnten sie ihn endgültig erwerben. Bei der Restaurierung im Jahr 1956 kam die ursprüngliche Struktur des Ortes zum Vorschein: man stieß auf eine Weinkelter und eine Zisterne. Oberhalb der Grotte wurde die Reste eine alten Olivenpresse gefunden.

Nicht meine Wille geschehe...

Das Evangelium berichtet uns von so vielen Augenblicken, in denen Jesus mit dem Vater spricht, dass es unmöglich ist, sie alle einzeln zu betrachten. In besonderem Maße aber sollten wir bei den erschütternden Stunden vor seinem Leiden und Tod verweilen, da er sich auf die Vollendung des Opfers vorbereitet, das uns in die göttliche Liebe heimholen wird. In der Geborgenheit des Abendmahlsaals entfaltet sich die Fülle seiner Liebe: Er wendet sich flehend an den Vater, kündigt die Herabkunft des Heiligen Geistes an und ermutigt die Seinen zu einer ständigen glühenden Hingabe in Liebe und Glauben.

Dieses innige, brennende Gebet steigert sich noch, da unser Erlöser im Garten Getsemani sein Leiden herannahen sieht: die Erniedrigung, die Schmerzen, das harte Kreuz, nur den Missetätern vorbehalten, das er so lange ersehnt hat.“Vater, wenn Du willst, so nimm diesen Kelch von mir. (Lk 22, 42) Und gleich darauf: „Doch nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe.“(ebd.)(Freunde Gottes, 240)

In der zentralen Apsis ist Jesus im Gebet dargestellt. Firma: Leobard Hinfelaar.

Im Bewusstsein, das wir Kinder Gottes sind, wird es uns ein Anliegen sein besonders den Schritten des Meisters zu folgen: so begleiten wird ihn in seinen Bitten in der Agonie des Ölgartens “Wenn Jesus betet, lehrt er uns schon beten.“(Katechismus der Katholischen Kirche, 2607). Da er unser Vorbild ist, ermahnt er uns im Gebet auszuharren so wie er es mit Petrus, Jakobus und Johannes macht. Er nimmt sie mit und bittet sie, mit ihm zu wachen. „Betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. – Petrus ist eingeschlafen. – Und die anderen Apostel auch. – Und auch Du bist eingeschlafen mein Kind und Freund…und auch ich war ein schläfriger Petrus.“ (Der Rosenkranz, 1. Geheimnis des schmerzreichen Rosenkranzes)

Jesus, allein und traurig, leidet und tränkt die Erde mit seinem Blut. Auf dem harten Boden kniend harrt Er aus im Gebet. Er weint um dich…und um mich: die Sünden der Menschen lasten schwer auf ihm.

Es gibt keine Entschuldigung dafür, sich dem Schlaf zu überlassen: alle vermögen wir zu beten mit mehr Einsatz - ja wir sollten beten, denn wir sind auf der Welt um Gott zu lieben, ihn zu verehren, ihm zu dienen und nachher - da wir ja hier nicht eine endgültige Bleibe haben - in der Ewigkeit uns an Gottes Anblick zu erfreuen. Und was meint beten? Es ist einfach ein Sprechen mit Gott mit Hilfe mündlicher Gebete oder in Form der Betrachtung. Die Entschuldigung, dass wir uns darauf nicht verstehen oder dabei müde werden, gilt nicht. Mit Gott zu sprechen, um von Ihm zu lernen, besteht darin ihn anzuschauen, ihm unser Leben zu erzählen: ihm von unserer Arbeit und unseren Freuden zu berichten, zu ihm unsere Schmerzen und die Müdigkeit zu bringen der wir ausgesetzt sind. Wir besprechen mit ihm unsere Reaktionen und Versuchungen. Wenn wir ihm zuhören, hören wir, wie er uns nahe legt, etwas beiseite zu lassen, vielleicht herzlicher zu sein, besser zu arbeiten, mehr den andern zu dienen, von niemandem schlecht zu denken, aufrichtig und feinfühliger im Reden zu sein…(Javier Echevarría, Getsemani: Im Gebet mit Jesus Christus, S. 12)

Benedikt XVI. bezieht sich in einer Audienz auf das Gebet Jesu im Ölgarten: er bemerkt, dass wir Christen die Fähigkeit besitzen, eine immer sich steigernde Vertrautheit mit Gott im Gebet zu suchen, die aus der Erde einen Vorgeschmack des Himmels macht.

“Jeden Tag bitten wir im Gebet des Vaterunser den Herrn: »Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden « (vgl. Mt 6, 10). Das heißt, wir erkennen, dass es einen Willen Gottes mit uns und für uns gibt, einen Willen Gottes für unser Leben, der jeden Tag immer mehr zum Bezugspunkt unseres Willens und unseres Seins werden muss. Außerdem erkennen wir, dass der Wille Gottes im »Himmel« geschieht und dass die »Erde« nur dann zum »Himmel« – zum Ort der Gegenwart der Liebe, der Güte, der Wahrheit, der göttlichen Schönheit – wird, wenn auf ihr der Wille Gottes geschieht. Im Beten Jesu zum Vater in jener schrecklichen und wunderbaren Nacht in Getsemani ist die »Erde« zum »Himmel« geworden; die »Erde« seines menschlichen Willens, der von Furcht und Angst erschüttert war, ist in seinen göttlichen Willen hineingenommen worden, so dass der Wille Gottes sich auf der Erde erfüllt hat. Und das ist auch in unserem Beten wichtig: Wir müssen lernen, uns der göttlichen Vorsehung stärker anzuvertrauen, müssen Gott um die Kraft bitten, aus uns selbst herauszukommen, um ihm gegenüber unser »Ja« zu erneuern, um ihm immer wieder zu sagen: »Dein Wille geschehe«, um unseren Willen dem seinen anzugleichen“.(Benedikt XVI, Audienz 01.02.2012)

“Jesus, allein und traurig, leidet und tränkt die Erde mit seinem Blut. Auf dem harten Boden kniend harrt Er aus im Gebet. Er weint um dich und um mich: die Sünden der Menschen lasten schwer auf ihm.“ (Der Rosenkranz, 1. Geheimnis des schmerzreichen Rosenkranzes)

Wende dich an die Muttergottes und bitte sie - als Erweis ihrer Liebe zu Dir um das Geschenk der Reue und der Zerknirschung über deine Sünden und über die Sünden der Männer und Frauen aller Zeiten. In solcher Haltung wage ihr dann zu sagen: Du, meine Mutter, mein Leben und meine Hoffnung: halte mich fest an deiner Hand...Wenn es zur Stunde in mir irgendetwas gibt, das Gott meinem Vater missfällt, so lass es mich erkennen. Zusammen wollen wir es dann mit den Wurzeln herausreißen. Setze dein Gebet in kindlichem Vertrauen fort: O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria; bitte für mich, damit ich den so überaus liebenswerten Willen deines Sohnes zu erfüllen vermag und so würdig werde, die Verheißungen unsers Herrn Jesus Christus eines Tages glückselig an mir erfüllt zu sehen. (Im Feuer der Schmiede, 161)