Die brüderliche Zurechtweisung

Die brüderliche Zurechtweisung ist ein Hinweis, den ein Christ einem anderen zukommen lässt, um ihm eine Hilfestellung auf dem Weg zur Heiligkeit zu leisten. Jesus selbst ruft dazu auf, sie zu praktizieren. In seiner Fastenbotschaft 2012 erinnert Benedikt XVI. daran, dass sie ein Zeichen der Liebe zum Nächsten ist, die auch "auch die Sorge um ihr geistliches Wohl beinhaltet".

Die brüderliche Zurechtweisung ist ein Hinweis, den ein Christ einem anderen zukommen lässt, um ihm eine Hilfestellung auf dem Weg zur Heiligkeit zu leisten. Sie stellt eine unverzichtbare Hilfe da, um eigene Schwachstellen wahrzunehmen, die häufig auf Grund eigener Begrenztheit unbemerkt bleiben oder die durch Eigenliebe getarnt nicht wahrgenommen werden. In vielen Fällen ist sie die Vorbedingung, um sich mit diesen Fehlern konfrontieren zu können und mit Gottes Hilfe im eigenen Leben mehr nach der Verwirklichung des echt Christlichen zu streben.

Die brüderliche Zurechtweisung ist zutiefst im Evangelium verwurzelt. Jesus selbst ruft im Kontext des Dienstes an den Kleinen und der Verpflichtung, immer zum Verzeihen bereit zu sein, dazu auf, sie zu praktizieren. „ Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen. “ (vgl. Mt 18, 15) Jesus selbst korrigiert seine Jünger bei verschiedenen Anlässen, wie sich aus den Evangelien ersehen lässt. Er rügt ihren Unwillen, als sie bemerken, dass jemand im Namen Jesu Teufel austreibt; er weist Petrus scharf zurecht, als seine Denkweise nicht christlich sondern sehr menschlich ist. Er tadelt den Ehrgeiz von Jakobus und Johannes und weist sie liebevoll darauf hin, dass ihre Vorstellung vom kommenden Reich dessen Realität nicht entspricht. Gleichzeitig erkennt er ihren Mut an, mit dem sie sich bereit erklären, „seinen Kelch“ zu trinken.

Ausgehend von der Lehre und dem Beispiel Jesu ist die brüderliche Zurechtweisung zu einer Gewohnheit im christlichen Umfeld geworden, die seit den Anfängen der Kirche praktiziert wird, Sie wurde stets verstanden als eine Verpflichtung, die aus der Liebe und der Gerechtigkeit entspringt.

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Quelle: collationes.org