"Heiliger Vater, wir bringen Ihnen Briefe älterer Menschen und Waisenkinder"

Teilnehmer des UNIV-Studententreffens in Rom übergaben Papst Franziskus nach der Generalaudienz am 16. April 2014 hunderte Briefe von älteren Menschen und Waisenkindern aus aller Welt.

Der Präsident des UNIV-Forum 2014 überreicht Papst Franziskus hunderte Briefe.

Rund 3.000 Studenten, die am 47. Studentenforum UNIV in Rom teilnahmen, hatten sich bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz versammelt. In seinen Abschlussworten grüßte der Heilige Vater die Teilnehmer des UNIV-Forums, das seit 1968 jährlich in der Karwoche von der Prälatur Opus Dei initiiert und unterstützt wird.
Während der Audienz sagte der Papst: „In dieser Woche wird es uns gut tun, auf das Kruzifix zu schauen, die Wunden Jesu, das Kreuz zu küssen. Er hat das Gesamte des menschlichen Leidens auf sich genommen. Wenn wir auf Jesus in Seiner Passion schauen, sehen wir wie in einem Spiegel das Leiden der ganzen Menschheit und finden die göttliche Antwort auf das Geheimnis des Bösen, auf Leid und Tod... Es ist eine tiefe Wunde für uns, Leid und Tod zu sehen, vor allem jene der Unschuldigen! Wir sehen leidende Kinder, das ist für uns eine Wunde im Herzen. Das ist das Mysterium des Bösen – und Jesus hat all dieses Böse, all dieses Leid auf sich genommen.“
Anschließend überreichte eine Studentengruppe des UNIV-Forums Papst Franziskus hunderte Briefe von älteren Menschen und Waisenkindern aus aller Welt. Der Papst segnete Rosenkränze und Kruzifixe, die die Studenten in ihren Heimatländern den Briefschreibern übergeben werden.
Der hl. Josefmaria Escrivá, der Gründer der Opus Dei, sagte jungen Menschen immer, dass humanitäre Hilfe „nie die konkrete Zärtlichkeit eines direkten, persönlichen Kontaktes mit unserem Nächsten ersetzen kann: mit jenem armen Menschen, der in unserer Nachbarschaft wohnt; mit jenem in einem riesigen Spital Leidenden; oder mit jenen, die eine herzliche Zuwendung brauchen, eine christliche Freundschaft, um ihre Einsamkeit zu überwinden, spirituelle Unterstützung, um einen Ausweg aus ihren Zweifeln und ihrer Skepsis zu finden.“
Daher ermutigte der Gründer junge Menschen zur Begegnung mit Notleidenden und Bedürftigen, sodass in der Erfahrung des Leids anderer in ihnen „ein Herz der Gerechtigkeit und der Nächstenliebe“ heranreift.
Die Briefe, die dem Papst übergeben wurden, hatten die jungen Menschen bei Bedürftigen in Indien, den USA, Australien, Kanada, Kenia, China usw. eingesammelt. Andere kamen aus Jerusalem und wurden von alten und körperbehinderten Bewohnern des Heims „Notre Dame des Douleurs“ auf Arabisch oder Französisch verfasst. Dort erwarten die Menschen schon voller Freude den bevorstehenden Besuch von Papst Franziskus im Heiligen Land im kommenden Mai.
Viele der Briefschreiber appellierten an den Papst, seinen Gebetseinsatz für Frieden und Einheit in der Welt fortzusetzen. Die 88-jährige Gloria Herráiz, die in einem Altersheim in Cuenca (Spanien) lebt, sandte Grüße von ihren Mitbewohnern. Die 87-jährige Adelina dankte dem Papst für „die Liebe, mit der die Mitarbeiter hier im Heim für uns sorgen“ und deren „Aufmerksamkeit für die alten Menschen“.
40 Briefe erreichten den Papst aus einem Waisenhaus in Kolumbien. Auf dem bunten Kuvert des Briefs der kleinen Valentina Carillo steht: „Mit Liebe und Zuneigung aus Kolumbien“. Pedro José schreibt wiederum: „Herr Papst, wir bitten Sie, nach Kolumbien zu kommen!“
Das Thema des UNIV-Forums 2014 lautete „Die Ökologie der Person und der menschlichen Umwelt“. Bei der Generalaudienz am 5. Juni 2013 hatte Papst Franziskus gesagt: „[Die menschliche Ökologie erfordert] ein ernsthaftes Engagement, die Schöpfung zu respektieren und für sie zu sorgen, gegenüber jedem Menschen aufmerksam zu sein, die Wegwerfkultur zu bekämpfen und eine Kultur der Solidarität und der Begegnung zu fördern.“
An diesen Worten hatte sich das UNIV-Forum inspiriert. “Solutions to ecological problems can only be founded on moral ecology” (Interview mit Oskari Juurikkala, dem Präsidenten des UNIV-Forums 2014 [Englisch]). Siehe auch www.univforum.org.