Sichtbar wurden solche geistlichen Grundzüge vor allem in der Frühzeit, als der Hl. Josefmaria den jungen Alvaro kennenlernte, wie Roos in der Predigt erinnerte. Alvaro lernte vom Gründer das Gebet der geistlichen Kommunion („Ich möchte Dich empfangen, Herr, mit jener Reinheit, Demut und Andacht, mit der Dich Deine heilige Mutter empfing, mit dem Geist und der Inbrunst der Heiligen!“).
In der Zeit der Verfolgung von katholischen Priestern begleitete der spätere Bischof den Gründer an verschiedenen Aufenthaltsorten bei eucharistischen Andachten, die in Ermangelung von Brot und Wein statt einer Hl. Messe, aber unter Verwendung der Mess-Gebete gefeiert wurde. Ein anderes Beispiel:Als Alvaro während des Spanischen Bürgerkriegs seinen Militärdienst verrichtete, bat er um Erlaubnis, morgens die Werktagsmesse besuchen zu dürfen. Bis zu 30 Kameraden folgten gelegentlich dieser Einladung. Seine Fähigkeit, leicht Freundschaften zu schließen und ein tiefes Gebetsleben zu haben, halfen ihm, andere begeistern zu können.Auch das gerne von Alvaro gepflegte Stoßgebet: „Danke! Verzeih´ mir! Hilf mir mehr!“, griff Roos auf. Ihm scheine die letzte Bitte für die Menschen heute von besonderem Rang. Diese finde im Evangelium ihren Niederschlag in den Berichten über die ersten Christen wie des Ehepaars Aquila und Priscilla oder des Apollo, die einmütig beteten und so zum Wachstum der Kirche beitrugen.
Die Einmütigkeit oder Gesinnungsgleichheit von Alvaro mit dem Gründer ging schließlich über dessen Tod hinaus und manifestierte sich in großer Treue zur eigenen Berufung und zum Werk des Gründers.
Pfarrer Volker Hildebrandt erinnerte bei seiner Kurzansprache an die Seligsprechung von Bischof Alvaro in seiner Geburtstadt Madrid im Jahr 2014. Damals hatte Angelo Kardinal Amato im Auftrag von Papst Franziskus die Seligsprechung vorgenommen.