Licht in der Dunkelheit

Das Opus Dei baut ein Begegnungszentrum bei Jerusalem. Ein erster Informationstag in Köln.

Das Heilige Land zieht uns an. Weiterhin, auch nach 3.000 Jahren ständiger Kämpfe und Enttäuschungen. Gut zweihundert Freunde des Landes Jesu und der Propheten waren in das Kölner Regent-Hotel gekommen, um sich über die gegenwärtige Lage dort und das neue Bildungsprojekt des Opus Dei in Israel zu informieren.

Wobei der Kontrast kaum stärker sein konnte: Hier ein hoffnungsvolles Kurzvideo über die große Begegnungsstätte Saxum, dort die Beschreibung der komplexen Situation im Heiligen Land durch den Nahost-Journalisten Oliver Maksan.

Maksan führte ein mit vier parallelen Karten der zionistischen Landnahme in Palästina. Damit war schon einiges gesagt. Nüchtern, ohne vorschnelle Schuldzuweisung entwickelte er die Geschichte Israels bis zum heutigen Tag.

Einige Stichworte: Israel hat derzeit acht Millionen Staatsbürger, 20 % davon sind Nichtjuden, vor allem Araber.

Insgesamt aber stehen den Juden über fünf Millionen Palästinenser in Israel und den palästinensischen Gebieten gegenüber. Ihre Zahl wächst stärker als die der Juden. Es gibt nur 160.000 Christen in Israel, also zwei Prozent der Bürger.

Die Bevölkerungsgruppen sind stark getrennt, je nach ihrer ethnischen und religiösen Zugehörigkeit. Darin erkennt der deutsche Korrespondent der „Tagespost" eine Chance für die Christen: „Der lateinische Patriarch Twal kann an einem Tag mit dem Großmufti der Al Aksa-Moschee sprechen, am nächsten Tag trifft er sich mit dem Chefrabbiner in Jerusalem."

Christen würden als Stimme der Vernunft geschätzt und seien gegen Gewalt.

Papst Franziskus sei außerordentlich beliebt in Israel. In israelischen Zeitungen seien seine Freundschaften mit Juden, besonders mit dem argentinischen Rabbiner Skorka bekannt.

Die von Angehörigen der weltweiten Prälatur Opus Dei getragene Initiative Saxum komme da gerade recht, meint Maksan. Daß etwa palästinensische und jüdische junge Frauen Seite an Seite eine anspruchvolle Berufsausbildung im Homecare-Bereich machen, das könne gar nicht hoch genug geschätzt werden.

Jedes Zeichen von Wachstum der Christen im Hl. Land sei Licht in der Dunkelheit, bestätigt Lilliam Civantos, Dame des Ritterordens vom Hl. Grab zu Jerusalem. Eine Reihe von prominenten Persönlichkeiten unterstützen das Projekt Saxum, darunter der vielfach ins Deutsche übersetzte US-amerikanische Theologe Scott Hahn.

Das im Text erwähnte Kurzvideo.

Hartwig Bouillon