„Er hat alles gegeben.“

Prälat Christoph Bockamp, Regionalvikar des Opus Dei in Deutschland, über Papst Benedikt, eine Begegnung mit ihm und über jemand, „der seiner ersten Liebe treu geblieben ist".

„Wie war ihre erste Reaktion auf den Rücktritt von Papst Benedikt?“

Ich konnte erst nicht glauben, dass die Nachricht vom Rücktritt von Papst Benedikt stimmt. Als ich dann merkte, es ist tatsächlich so, war ich bewegt. Der Papst ist ja nicht einfach Oberhaupt der Kirche, sondern Vater und Stellvertreter Christi.

„Was bedeutet Ihnen persönlich Papst Benedikt?“

Sein Wirken, seine Worte, seine Gebete sind für mein Leben als Priester und Christ sehr wichtig. Ich bin sehr aufmerksam für das, was er uns in den nächsten Wochen noch sagen möchte, das er uns noch mitgeben möchte. Das ist für uns hier in Deutschland sicher wichtig: er war Papst für die ganze Kirche, aber er hat kein Hehl daraus gemacht, dass er immer mit Interesse und Liebe auf seine Heimat geblickt hat.

„Sind Sie ihm im kleinen Kreis einmal begegnet?“

Bei einer Audienz in Rom konnte ich ihn einmal kurz begrüßen. Er erkundige sich mit Interesse nach dem Wohlergehen des Opus Dei in Deutschland, und besonders in München und Köln. Und als ich ihn um seinen Segen für das Opus Dei bat, sammelte er sich und spendete andächtig seinen Segen. Das empfand ich als großes Geschenk und das inmitten des Trubels der Audienz.

„Was bleibt uns von diesem Heiligen Vater?“

Er ist für mich das Beispiel eines Menschen, der auch im hohen Alter, bei allen Belastungen und Widerwärtigkeiten seiner ersten Liebe treu geblieben ist. Oft denke ich an seine Worte an die jungen Leute bei seiner Einführung: „So möchte ich heute mit großem Nachdruck und großer Überzeugung aus der Erfahrung eines eigenen langen Lebens Euch, liebe junge Menschen, sagen: Habt keine Angst vor Christus! Er nimmt nichts, und er gibt alles“.

Ich glaube, er hat alles gegeben. Dafür bin ich ihm zutiefst dankbar. Und weil Christus sich weiter um seine Kirche kümmert, werden wir bald einen neuen Papst bekommen. Dafür bete ich jetzt viel.