"Ohne das Opus Dei würde mir eine Plattform fehlen, um Christus im Alltag nahe zu sein"

Ich heisse Andi Meier, bin 48 Jahre alt und seit 30 Jahren Mitglied des Opus Dei. Ich habe einen Masterabschluss in Betriebswirtschaft (Uni Zürich) und arbeite als Geschäftsführer eines gemeinnützigen Vereins und als Finanzleiter einer gemeinnützigen Stiftung. Nebenberuflich widme ich mich der Leitung eines Studentenhauses und eines Jugendclubs.

Was hat dich am Geist des Opus Dei angezogen?

Ich habe das Opus Dei bereits mit 12 Jahren kennengelernt, und zwar durch den damaligen Jugendclub Allenmoos in Zürich-Oerlikon. Dort besuchte ich einen einwöchigen Vorbereitungskurs für den Übertritt in die Sekundarstufe. Die meisten Lehrer und Betreuer waren Mitglieder des Opus Dei. Sie machten auf mich einen fröhlichen, arbeitsamen und sportlichen Eindruck – tolle Leute! Und noch heute erlebe ich sie als froh, seriös und zielorientiert. Sie gaben und geben mir den Anreiz, als möglichst guter Christ zu leben.

Von ihnen habe ich vor allem gelernt, im konkreten Alltag ein Christ zu sein: 24 Stunden im Tag und 365 Tage im Jahr, und in allem ‒ Arbeit, Gebet, Erholung, Sport, Kontakt mit Menschen usw. Das hat mich von Anfang an begeistert. Gott hat uns die Schöpfung anvertraut und wir dürfen an ihr mitarbeiten. Er ist unser „Chef“, und einen besseren Chef kann ich mir gar nicht vorstellen!

Als 18-Jähriger spürte ich den Ruf, Christus auf dem Weg des Opus Dei nachzufolgen und ihm als Eheloser ganz zur Verfügung zu stehen. Noch heute, nach 30 Jahren, bin auf diesem Weg sehr glücklich und zufrieden.

Gott hat uns die Schöpfung anvertraut und wir dürfen an ihr mitarbeiten.

Was für ein Unterschied ist es für dich, dem Opus Dei anzugehören oder nicht?

Ohne das Opus Dei würde mir eine Plattform fehlen, um Christus im Alltag nahe zu sein. Diese Plattform besteht vor allem aus Folgendem: Ich erhalte eine solide christliche Bildung, die es mir ermöglicht, eigenverantwortlich meinen Alltag zu gestalten; Ich bekomme regelmässig Inputs und Ratschläge, um meinen Glauben gut und konkret in die Praxis umzusetzen. Das Opus Dei hält in mir auch den Wunsch lebendig, in der Liebe zu Gott und zu den Nächsten zu wachsen und mich zu verbessern. Für all das bin ich dem Opus Dei sehr dankbar.

Wie heiligst du deine Arbeit?

Wenn wir die Dinge aus Liebe zu Gott verrichten, dann bekommen auch die kleinen Dinge einen göttlichen Sinn, etwa eine E-Mail schreiben oder ein Telefonat machen. Im Beruf und in den sonstigen Tätigkeiten versuche ich, jede einzelne der vielen Arbeiten im Angesicht Gottes zu verrichten und ihm so die Ehre zu geben. Damit diene ich zugleich auch meinen Mitmenschen.

Ich denke dabei oft an Maria. Sie war ein einzigartiges Geschöpf, und trotzdem führte sie ein ganz einfaches Leben als Mutter einer kleinen Familie. Das Grosse an ihr war, dass sie nicht nur im Grossen, sondern auch im vielen Kleinen Gott ganz zur Verfügung stand. Das ist auch für mich ein Lebensziel!