Der Weg zum 28. November 1982

Der Gründer verglich die neue Rechtsform des Opus Dei mit einem Maßanzug. Der kanadische Kirchenjurist Ernest Caparros stellt den Rechtsweg bis zur Errichtung der Personalprälatur in geraffter und auch für Nicht-Fachleute fasslicher Form dar.

Seit dem 2. Oktober 1928 ist das Opus Dei in der Welt. In ihm folgen Frauen und Männer, Verheiratete und Ehelose, Priester und Laien derselben Berufung, im gewöhnlichen Alltag durch Gebet, Arbeit und Opfer sich selbst und die Welt zu heiligen, ohne dazu ihren gewohnten Stand in Beruf und Familie zu verlassen.

Dem Gründer des Opus Dei, dem hl. Josefmaria Escrivá, war von Anfang bewusst, dass dieses geistliche Gebilde mit seiner eigenen Form des Apostolats so recht in keine der juristischen Strukturen passte, die die Kirche bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil für Orden, Kongregationen und geistliche Vereinigungen aller Art bereit hielt. Für ihn war die Frage nach dem kirchenrechtlichen Status des Opus Dei jedoch alles andere als eine Spitzfindigkeit, sondern hatte eine höchst übernatürliche Dimension für die Wirksamkeit seiner Gründung in Kirche und Welt. Darum verfolgte er das Ziel einer passenden Form für das Werk, die er gerne mit einem Maßanzug verglich, neben seinen vielen anderen Aufgaben und Sorgen mit großer Aufmerksamkeit und stetigem Gebet.

Als schließlich das Zweite Vatikanische Konzil die entsprechenden Weichen stellte, ahnte der Gründer bereits, dass die Lösung sich anbahnte. Er selbst erlebte sie zwar nicht mehr, da er am 26. Juni 1975 starb, doch als Papst Johannes Paul II. am 28. November 1982 mit der Apostolischen Konstitution Ut sit das Opus Dei zur Personalprälatur machte, war allgemein klar, dass damit genau der Maßanzug geschneidert war, den sich der hl. Josefmaria für das Werk gewünscht und mit seinem juristisch geschulten Weitblick vorausgesehen hatte.

Der kanadische Kirchenjurist Ernest Caparros hat in seiner Schrift Das juristische Denken des heiligen Josefmaria Escrivá den Weg bis zum 28. November 1982 in geraffter und auch für Nicht-Fachleute fasslicher Form dargestellt. Der Text liegt hier erstmals in deutscher Sprache vor.