Die biblische Grundlage für das Motto des hl. Josefmaria

Sein Motto: "Mich verbergen und verschwinden" wurde dem hl. Josefmaria mit der Zeit zur zweiten Natur. Er sah, dass das Opus Dei "von Gott" ist und als solches von dem, der ihn hörte, angenommen werden muss. Wo lernte er diesen Lebensstil? Mit dieser Frage beschäftigt sich José María Casciaro, ein Priester der Prälatur.

Sein Motto: "Mich verbergen und verschwinden" wurde dem hl. Josefmaria mit der Zeit zur zweiten Natur. Er sah, dass das Opus Dei "von Gott" ist und als solches von dem, der ihn hörte, angenommen werden muss. Wo lernte er diesen Lebensstil? Mit dieser Frage beschäftigt sich José María Casciaro, ein Priester der Prälatur.

Der in den Fundamenten verborgene Quaderstein

In der Ausgabe des Weges von 1939 hatte der hl. Josefmaria Escrivá geschrieben: “Wünsche nicht, die vergoldete Wetterfahne auf dem großen Gebäude zu sein: so sehr sie glänzt und so hoch sie steht, sie bedeutet nichts für die Festigkeit des Baues. Wärest du doch wie ein alter Quaderstein, verborgen im Fundament, unter der Erde, wo niemand dich sieht: deinetwegen stürzt das Haus nicht ein.”

An wen richtete der hl. Josefmaria diese Worte? Aus der Untersuchung des Weges schließt Pedro Rodriguez in seiner historisch- kritischen Ausgabe, dass er damit sich selber und dann alle, die ihm in den Anfängen des Opus Dei folgten, ansprach.

Natürlich entsprach das Bild von dem im Fundament verborgenen Quaderstein voll und ganz dem Bewusstsein, das er sofort nach der göttlichen Erleuchtung am 2. Oktober 1928 von seiner Sendung hatte: Er sollte diese Eingebung, die nach einiger Zeit den Namen Opus Dei tragen würde, zu einer Lebenswirklichkeit werden lassen.

Natürlich verursachte die Aufgabe, häufig in der Öffentlichkeit zu predigen, eine gewisse innere Spannung, eine Art innere Auseinandersetzung, die sich in einem Punkt des Weges widerspiegelt: “Einverstanden, du leistest bessere Arbeit im vertraulichen Gespräch und in der Aussprache unter vier Augen, als wenn du öffentliche Reden - die große Schau! - vor tausenden Zuhörern hältst. Trotzdem, wenn geredet sein muss, rede.”

Seine Rolle war die eines Quadersteins unter dem Gebäude, unbemerkt und fest, denn "das Werk" war nicht "seines", sondern es kam von Gott. Daher wurde dieses Motto “Mich verbergen und verschwinden” schon bald zu seinem Leitgedanken, zu einem Vorsatz, der tief in seiner Seele verwurzelt war und immer intensiver wurde.

Flucht vor der "großen Show"

Die Haltung des "Sich verbergen und verschwinden" wurde dem hl. Josefmaria mit der Zeit zur zweiten Natur, sie charakterisierte ihn während seines ganzen Lebens. Natürlich verursachte die Aufgabe, häufig in der Öffentlichkeit zu predigen, eine gewisse innere Spannung, eine Art innere Auseinandersetzung, die sich in einem Punkt des Weges widerspiegelt: “Einverstanden, du leistest bessere Arbeit im vertraulichen Gespräch und in der Aussprache unter vier Augen, als wenn du öffentliche Reden - die große Schau! - vor tausenden Zuhörern hältst. Trotzdem, wenn geredet sein muss, rede.” In erster Linie macht er sich diese Gedanken für sich selbst, dann schreibt er sie auf, damit sie anderen nützen. Aber letztlich ist es für den hl. Josefmaria weiterhin besser, "sich zu verbergen und zu verschwinden": "Die Welt bewundert nur das aufsehenerregende Opfer. Der Wert des stillen und schweigenden Opfers bleibt ihr verborgen." Bei der Betrachtung der wichtigsten Geheimnisse der Offenbarungsgeschichte und der göttlichen Erlösung der Menschheit betont er noch einmal den Wert des verborgenen Opfers: "Seht ihr, mit welcher Schlichtheit? - "Ecce ancilla!" Und das Wort ist Fleisch geworden. So wirkten die Heiligen: ohne Aufsehen. Wenn doch, dann ohne ihr Zutun."

Die biblische Grundlage des „Sich verbergen und verschwinden“

Die biblische Grundlage dieses Leitgedankens erschloss sich dem hl. Josefmaria in erster Linie über die Betrachtung des Lebens Jesu, vor allem während seiner Jahre des „verborgenen Lebens“ in Nazaret. Das zeigt uns ganz anschaulich die Homilie Christi Triumph in seiner Demut. Es ist jedoch nicht der einzige Bezugspunkt, es gibt deren unzählige in seiner Verkündigung und in den Schriften. Um sie auch nur andeutungsweise zu bearbeiten, würde es eines umfänglichen Bandes bedürfen. Es mag hier genügen, uns beispielhaft auf einige wenige veröffentlichte Schriften zu beziehen. Da gibt es die Betrachtung der Versuchungen Christi in der Wüste in der Homilie Die Bekehrung der Kinder Gottes (PDF); dann der Anfang der Homilie zum Fest der Erscheinung des Herrn und die Homilie Christi Herz, Friede des Christen.

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